Reisetagebuch Marokko November 2015
01.11.2015
So, jetzt ist es soweit. Um 06.00 Uhr fahren wir los um die Fähre von Algeciras nach Ceuta um 08.00 Uhr rechtzeitig zu erreichen. Es war eine stürmische Nacht, so konnten wir teilweise nicht recht schlafen. Aber wir freuen uns auf Marokko. Um 06.30 Uhr stehen wir an der Fähre, doch die 08.00 Uhr Fähre fällt wegen des starken Windes aus. Um 10.00 Uhr ging dann die erste Fähre endlich nach Ceuta. Dort angekommen, fuhren wir ca. 3 km durch die Stadt bis zur marokkanischen Grenze. Den zolltechnischen Hürdenlauf meisterten wir, dank unserer guten Seele Indriss, der durch seine Sprachkenntnisse uns die Türen weit öffnete. Indriss ist der marokkanische Reiseleiter im Team.
Und wie war wohl das Wetter??? Regen, Regen, Regen. Das Sturmtief über Südspanien hat uns voll im Griff. Gemäss Wolfgang unserem deutschen Reiseführer hat er so ein Wetter in den letzten 16 Jahren noch nie erlebt. Trotzdem haben wir einen wunderschönen Tag mit vielen neuen Eindrücken.
So fuhren wir über Fnidequ für Geldwechsel und einem kurzen Streifzug durch einen Souk (Markt), sowie für einen Tankstopp. Der Dieselpreis liegt bei ca. 8.00 Dirham, was etwa EUR 0.80 pro Liter entspricht. Anschliessend fuhren wir über den Ausläufer des Rif-Gebirges über Tanger nach Asilah. Dort gab’s zuerst eine Fischplatte in einer Gartenwirtschaft und dann einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt. Den Tag liessen wir mit einem guten Nachtessen im Restaurant ausklingen.
02.11.2015
Heute sind wir um 07.00 Uhr aufgestanden. Es ist endlich wieder ein freundlicher Tag. Wir werden um 09.00 Uhr Richtung Fes weiterfahren. Wir fahren auf Landstrassen über Larache nach Souk-el-Arba, eine typisch marokkanische Stadt. Wir besuchen dort den Souk. Weiter geht es dann über Sidi-Kacem nach Valubilis, einer riesigen Ruinenstadt aus römischer Zeit. Wir machen eine stündige Besichtigung mit Führer. Weiter fahren wir über Moulay Idriss, die Gründerstadt des marokkanischen Islams, weiter nach Meknes und schliesslich auf einen schönen Campingplatz in Fes. Es war ein langer und anstrengender Tag mit 2 Besichtigungen und ca. 300 km Fahrleistung.
03.11.2015
Heute Morgen mit der Sonne um 07.00 Uhr aufgestanden. Wir wollten duschen, aber es kam nur kaltes Wasser. Was nutzen einem da die schönen, sauberen Duschen? Wir wurden um 09.00 Uhr zusammen mit dem, für heute unserem persönlichen, Stadtführer Elouafi Hanaf nach Fès, der Ältesten der vier Königsstätte in Marokko, die heute ca. 1,7 Mio Einwohner hat. Die Führung begann dann am goldglänzenden Eingangstor zum königlichen Palast. Weiter ging es durch das ehemalige Viertel der Juden zum ersten Einblick in die Altstadt (Medina). Danach wurden wir auf einen Aussichtspunkt gefahren, der einen guten Überblick über die Medina erlaubte. Im Anschluss besuchten wir eine der grössten Keramikfabriken Marokko und genossen einen Einblick über die Handwerkskunst der Keramik- und Mosaikherstellung. Anschliessend besichtigen wir die aus dem 9. Jahrhundert stammende Altstadt, die seit 1976 unter dem Schutz der UNESCO als Weltkulturerbe steht. Wir beginnen mit Ledergerberei, die sich heute jedoch im Umbau befindet. Zwischendurch genossen wir ein marokkanisches Mittagessen in einem typischen Restaurant. In Altstadt gibt es keine Autos. Als Transportmittel werden Esel eingesetzt, deren Hufe mit alten Autoreifen besohlt sind. So entsteht kein störendes Hufgeklapper. Um 18.00 Uhr wurden wir dann, todmüde ob den vielen Eindrücken, Gerüchen , Geräuschen und der vielen freundlichen und höflichen Leute, auf den Camping zurückchauffiert.
04.11.2015
Wieder ein schöner Tag. Aufgestanden um 07.30 Uhr. Heute fahren wir ca. 180 km. Die Strasse führt uns über Azrou und Timahdite in den mittleren Atlas. Timahdite ist eine Stadt, die von den Franzosen im europäischen Stil aufgebaut wurde. Dort sieht es aus wie in einem voralpinen Luftkurort. Alle Häuser haben Giebeldächer und nicht die für Marokko typischen Flachdächer. Kurz danach erreichen wir einen schönen Aussichtspunkt. Wir halten kurz um die Aussicht zu geniessen.
Ein paar Kilometer weiter erreichen wir die Zedernwälder und steigen bis auf eine Höhe von 2178 müM. Dort treffen wir auf Berberaffen, welche den Leuten aus der Hand essen. Dann fahren wir kurz weiter und machen auf einem Hochplateau Mittagspause. Anschliessend fahren wir nach Zaida um unsere Vorräte aufzufüllen. Nach ein paar Kilometern weiter kurz vor Midelt befindet sich ein schöner und gut ausgerüsteter Campingplatz in dem wir unser Nachtlager aufschlagen. Vom Campingplatz aus kann haben wir eine gute Sicht auf den hohen Atlas. Dorthin werden wir morgen weiterfahren. Aber vorher werden wir noch das Campingrestaurant besuchen um ein guten Nachtessen (marokkanische Küche) einzunehmen.
05.11.2015
Wir sind um 07.00 Uhr aufgestanden; wieder bei schönstem Wetter, aber am Morgen noch frischen Temperaturen (6°C). Wir fahren heute in den Hohen Atlas, ein Gebirgszug mit Bergen bis ca. 4‘200 müM. Wir geniessen die Bergwelt mit all seinen Farben und Formen und all den freundlichen Leuten die zur Strasse kommen und winken, wenn mal endlich wieder mal ein Fremder vorbeikommt. Manche Kinder rennen sogar vom Spielen weg zur Strasse um uns zu begrüssen. Wir übernachten auf einem Stellplatz am Lac Tislit bei Imilchil, dieser liegt auf 2286 müM. Es ist ein idyllisch gelegener Bergsee inmitten der eindrücklichen Bergwelt.
6.11.2015
Heute bin ich etwas früher aufgewacht, bei klarer Witterung. Ich beschloss sogleich, den Sonnenaufgang am Lac Tislit zu geniessen. Um 09.00 Uhr sind wir dann weiter durch den hohen Atlas nach Süden bis nach Meski zu den blauen Quellen gefahren. Dies ist eine veritable Oase in der Wüste. In der Oase befindet sich ein Campingplatz. Hier bleiben wir für 2 Nächte.
07.11.2015
Auch heute stehen wir wieder mit Sonne im Gesicht auf. Um 09.15 Uhr geht es los zu einer kleinen Oasenwanderung mit Besichtigung des alten Ortes Meski. Wir sammeln viele bleibende Eindrücke und sind dann um 13.30 Uhr wieder zurück. Wir nehmen zusammen mit den Reiseleitern ein ausgedehntes Mittagessen ein und geniessen den Tag mit vielen guten Gesprächen. Am Abend sind wir noch bei einer befreundeten Familie zur Hausbesichtigung einer Kasbah und zum Tee eingeladen.
Dort zeigte und die Frau des Hauses, wie sie das Brot backen. Hier wird noch traditionell alles selber gemacht. Danach wurden wir in die gute Stube geführt, wo uns ein schmackhafter Tee (Berber-Whiskey) zubereitet wurde. Hierzu wurden Nüsse und süsses Gebäck gereicht. Später kam auch noch ein weiterer Sohn der Familie dazu. Von ihm wurden wir dann noch musikalisch verwöhnt. Nach diesem schönen und gelungenen Tag legen wir uns müde und satt der gewonnenen Eindrücke schlafen.
Dort zeigte und die Frau des Hauses, wie sie das Brot backen. Hier wird noch traditionell alles selber gemacht. Danach wurden wir in die gute Stube geführt, wo uns ein schmackhafter Tee (Berber-Whiskey) zubereitet wurde. Hierzu wurden Nüsse und süsses Gebäck gereicht. Später kam auch noch ein weiterer Sohn der Familie dazu. Von ihm wurden wir dann noch musikalisch verwöhnt. Nach diesem schönen und gelungenen Tag legen wir uns müde und satt der gewonnenen Eindrücke schlafen.
08.11.2015
Wir stehen um 07.00 Uhr auf. Gerade ist Sonnenaufgang. Es ist noch frisch draussen (ca. 9°C). Wir sind ja schliesslich auch in der Wüste. Die Temperaturen tagsüber so um 24°C, aber in der Nacht kühlt es kräftig ab. Um 09.00 Uhr fahren wir los. Es geht auf der Wüstenstrasse N10 weiter Richtung Boudnib. Kurz vor diesem Ort zweigen wir links ab und fahren durch ein Flusstal nordostwärts Richtung Gourrama. Bevor wir diesen Ort erreichen fahren wir rechts Richtung Beni-Tajjite. Wir fahren durch herrliche Wüstenlandschaften mit gelegentlich auftretenden Siedlungen und Oasen. Wir fahren vorbei an interessanten Gesteinsformationen und seltsamen Gebirgsformen. Schliesslich kommen wir im Ort Ait Ouazag an. Dies ist der Heimatort unseres marokkanischen Reiseführers Idriss Ferdou. Wir besuchen seine Familie in seinem Elternhaus. Wir werden dort zum Tee eingeladen. Bevor wir den Stellplatz auf dem Grundstück unseres Reiseführers beziehen, besichtigen wir noch eine Olivenöl-Presse. Dort können wir verfolgen, wie aus der Oliven-Maische Olivenöl gepresst wird. Danach setzten wir uns vor unsere Autos und spülten den Staub des Tages mit einem Bier runter.
09.11.2015
Heute sind wir erst um 07.30 Uhr aufgestanden. Herrlicher Sonnenschein, aber noch frisch draussen. Nach unserem Frühstück gab’s Sekt. Wolfgang, unser Reiseleiter, feierte Geburtstag. Idriss hat ihm noch einen Blumenstrauss aus Stoffblumen besorgt. Was anderes würde hier ja nicht überleben. Später überraschte Idriss den Wolfgang noch mit einer Riesentorte, die er in der Nacht zuvor noch mit seiner Schwester gebacken hatte. Danach ging es mit etwas Verspätung ans Tagesprogramm. Wir gingen mit unseren Gemüse und Fleischvorräten zur Kasbah (Haus) der Eltern von Idriss. Dort angekommen, wurden wir von seiner Schwester instruiert, wie man eine Tagine (marokkanisches Nationalgericht) zubereitet. So schnippelten wir die Zwiebeln, das Gemüse und das Fleisch und schichteten es, so kunstvoll wie wir nur konnten, in die bereitstehende Schüssel aus Ton. Gewürzt wurde das Ganze noch mit frischem Koreander, Pfeffer, Salz und Kukuma. Deckel drauf und ab auf den Herd. Jetzt muss die Sache ca. 2 Stunden garen.
In der Zwischenzeit absolvierten wir einen Rundgang durchs Dorf. Wir besuchten die Moschee, die Schule und den Friedhof. In der Schule trafen wir noch den Schulleiter, so durften wir auch noch in eine Klasse reinschauen, die gerade in Arabischer Grammatik unterrichtet wurde.
Der Rundgang führte uns dann weiter zur Wasserversorgung des Dorfes. Dies ist ein unterirdischer Kanal der das Quellwasser aus den ca. 12 Kilometer entfernten Bergen ins Dorf und in die Oase bringt. Dieses Wasser läuft das ganze Jahr. Dann liefen wir noch durch den Fluss zur Oase und wieder zurück vorbei an unzähligen Olivenbäumen, die voll mit reifen Früchten behangen sind.
Die Tagine ist fertig!!!! Es gibt Mittagessen.
Um etwa 15.00 Uhr nachmittags ging es zum Eselreiten. Da waren wir ungefähr eine Stunde unterwegs. Völlig geschafft von den ungewohnten Bewegungen auf dem Eselrücken ruhen wir uns noch etwas aus, bevor es um 20.00 Uhr noch zum Nachessen zur Familie Ferdou geht.
10.11.2015
Heute krochen wir um 07.00 Uhr aus den Federn. Es ist wieder ein herrlicher Morgen, aber noch etwas frischer wie gestern. (7°C). Es wird aber schnell wärmer. Um 09.00 Uhr fuhren wir dann los Richtung Erfoud und Merzouga in der Sandwüste von Marokko. Wir fuhren durch herrliche Felslandschaften abwechselnd mit breiten flachen Tälern, die durch gewaltige Flussbette zerfurcht wurden. Unsere Strasse führte uns vorbei an saftig grünen Oasen, wie das Ziz-Tal. Kurz vor Erfoud machten wir Halt bei beim Wüstenhotel Xaluca in Maadid. Das Hotel wurde in traditioneller marokkanischer Bauweise errichtet und bietet alles was sagen wir mal ein Vier- bis Fünfsternhotel so bietet, wie Swimmingpool, Jacuzzi, schönes Restaurant und tolle Zimmer, aber alles zu einem bezahlbaren Preis. Hinter dem Hotel befindet sich noch ein Stellplatz. Dieser wird auf der Weihnacht- und Neujahrstour angefahren um den Sylvester im Hotel zu verbringen. Nach der Besichtigung ging es weiter nach Er-Rissani wo wir den Souk besuchten um unsere Vorräte aufzufüllen. Dabei handelt es sich um den einzigen orientalischen Souk in Marokko. Als der Einkauf und der Rundgang erledigt waren, ging die Reise weiter in Richtung Sanddünen von Merzouga. Diese erreichten wir bei Sonnenuntergang. Unser Camping befindet sich in Sichtweite der höchsten Sanddüne von Marokko. Nach einem guten Nachtessen im Campingrestaurant fielen wir todmüde in unser Betten.
11.11.2015
Heute wurden wir kurz nach 07.00 Uhr von der Sonne geweckt. Heute ist wieder ein schöner Tag mit bereits 13°C in der Früh. Schliesslich sind wir ja jetzt bei den Sanddünen von Erg Chebbi in der Nähe von Merzouga. Um 09.30 Uhr geht es los auf eine kleine Wanderung / Spaziergang durch die Oase zu einem Wüstenhotel, wo wir uns mit einem kühlen Getränk stärken, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Am frühen Nachmittag ist dann mal Wäschewaschen angesagt mit anschliessendem Faulenzen in der Mittagssonne. Um 16.00 Uhr nach dem Nachmittagskaffee geht es dann ab auf die Kamele. Wir steuern mit 3 Kamelen und einem Führer der höchsten Sanddüne entgegen. Klar die Kamele gehen nicht bis ganz oben rauf, nur die Menschen. Gesagt getan, stieg ich bis ganz oben und genoss atemringend, atemlos die grandiose Dünenlandschaft. Wir genossen noch gemeinsam den Sonnenuntergang und die Verfärbung der Dünen. Dann bestiegen wir wieder die Kamele und trotten zurück zum Camp. Müde von all diesen sensationellen Eindrücken, den Abend Zuhause im Wohnmobil und davor zu verbringen.
12.11.2015
Um 07.00 Uhr stehen wir auf. Es ist herrlicher Sonnenschein draussen. Wir geniessen unser Frühstück und machen uns reisefertig. Start ist heute um 09.00 Uhr. Es geht los Richtung Rissani. Dort besuchen wir einen Teppichhandel. Dieser hat eine Riesenauswahl an Teppichen und sonstigen Kleinoden. Also, wer einen Teppich braucht, nicht’s wie hin. Nach dem obligaten Tee geht es dann weiter nach Erfoud. Dort besuchen wir eine Fossilienfabrikation. Das heisst die produzieren die Fossilien nicht, sondern sie holen die Fossilien aus dem Stein hervor, durch verschiedene Schneide-, Schleif- und Polierprozesse, bis eine Tischplatte, ein Aschenbecher oder gar ein Zierbrunnen entsteht. Auch hier wieder der obligatorische Tee. Dann ab in die Fahrzeuge und weiter geht es, über Touroug, Tinejdad, wo wir einen kurzen Mittagshalt machten, und Tinerhir hinein in die Todhra-Schlucht, einer imposanten Schlucht am südlichen Rand des Hohen Atlas. Wir fahren noch etwas 5 km in die Schlucht hinein und machen einen kleinen Spaziergang. Danach checken wir im Camping am Rande der Todhra-Schlucht ein. Wir geniessen den Abend an der ruhig dahinfliessen Todhra.
13.11.2015
Tagwache um 07.00 Uhr. Strahlender Sonnenschein bei blauem Himmel. Um 09.00 Uhr geht es los auf grosse Fahrt mit dem Jeep durch die Todhra-Schlucht hinauf in die Berge. Kurz nach der Schlucht sehen wir rechts oben in den Höhlen Bergnomaden. Die Höhlen sind im Winter teilweise bewohnt von den Nomaden. Wir halten an und machen uns bemerkbar, und schon springt ein Junge über die Geröllhalde runter um uns den Weg nach oben zu zeigen. Wir steigen mit dem Jungen hoch und besuchen die Famile. Es sind nur die Frauen und Kinder da, die Männer sind mit den Tieren auf Futtersuche. Wir haben Obst und Gemüse mitgebracht und dürfen dafür Ihre Behausung bestaunen. Nach dem Abstieg fuhren wir weiter. Wunderbare Gesteinsformationen türmen sich gigantisch vor uns auf, dazwischen folgen kleine fruchtbare Oasen an den Flussläufen im Überschwemmungsland. Wir steigen immer höher und höher. Zuerst erklimmen wir eine Pass auf ca. 2700 müM. Weiter geht die Fahrt durch Täler und Dörfer. Dann mitten in einem Agoudal zweigen wir links ab auf einen „Feldweg“. Die Inschrift auf der Hausmauer verrät uns, dass wir jetzt Richtung Dadès-Schlucht unterwegs sind. Zuerst geht es aber wieder kräftig nach oben. Wir erklimmen die Passhöhe auf 2950 müM. Dies dürfte wohl der höchste Punkt unserer Reise sein. Ein grandioses Panarama eröffnet sich vor uns. Ein Eldorado für Hobby-Geologen und für Leute, die einfach schöne Landschaften lieben. Nach einem kurzen Stopp zum Geniessen der Bergwelt geht es dann kontinuierlich nach unten. In M’Semrir setzen wir uns in die Gartenwirtschaft des Restaurants Ait Atta und verspeisen genüsslich unsere Brochettes (Fleischspiesse) mit selbst geschnittenen frischen Pommes-Frites und natürlich einem Marokkanischen Salat. Zum Dessert gibt es noch Tee und Granatapfel an Joghurt angemacht. Gesättigt steigen wir wieder ins Auto und fahren nun das ganze Dadès-Tal runter bis wir zur engsten Stelle der Schlucht gelangen. Dort schiessen wir noch unsere Fotos und weiter geht es zurück Richtung Camping. In Boumalne machen wir noch einen kurzen Halt um Brot zu kaufen. Um 18.15 Uhr kommen wir dann erschöpft von den vielen Eindrücken zuhause an.
14.11.2015
Heute stehen wir mal um 07.00 Uhr auf. Das Wetter ist heute, wer hätte es anders erwartet, wolkenlos. Nach unserem Frühstück fahren wir um 09.00 Uhr ab. Es steht uns eine 260 km lange Fahrt durch die Wüste bevor. Unser Weg führt uns über Tinerhir nach Alnif. Dies ist eine Stadt in der sich eine Militärkaserne befindet. Das Militär prägt auch die Stadt. Wir fahren weiter und ausserhalb, so kurz vor Tazzarine halten wir auf freiem Feld um uns eine Mittagspause zu gönnen. Gesättigt fahren wir dann weiter durch die Steinwüste, die hier schon fast steppenartig anmutet, vorbei an imposanten Bergen. Es tauchen auch schon einzelne Schirmakazien auf. Wir fahren vorbei an der Stadt N’Kob und biegen dann nach einigen Kilometern ins Drâa-Tal ein. Dieses Tal, welches eine einzige riesige Oase ist, zieht sich hin bis M’Hamid, nahe bei der Grenze zu Algerien, wo der Fluss dann in der Wüste versiegt. Wir übernachten in Zagora auf einem Platz in der Oase gelegen und doch in Stadtnähe. Wir besuchen am Abend die Stadt und werden dort auch das Nachtessen einnehmen.
15.11.2015
Heute haben wir einen freien Tag zu unserer Verfügung. Wir entschliessen uns um 07.30 Uhr aufzustehen, zu frühstücken und dann um 09.30 Uhr einen Ausflug ans“ Ende der Welt“ nach M’Hamid zu machen. Wir fuhren das Drâa-Tal hinunter bis Anagam dort überqueren wir einen ersten Pass. Bereits erscheinen kleine Sanddünen am Wegesrand. Nach Tagounite überqueren wir einen zweiten Pass, gefolgt von einer Sanddünen-Landschaft mit einzelnen Oasen. Dann kommt der Ort M’Hamid. Wir fahren durch den Ort bis die Teerstrasse endet. Dann folgt nur noch Wüste. Es sind etwa 24 km bis zur algerischen Grenze. Nur noch Sand und die Wüste Sahara. Wir kehren in der dortigen Wirtschaft ein und trinken einen Tee. Dann fahren wir noch durch den Ort und machen uns wieder auf den Rückweg. Wir geniessen die Eindrücke von Sand, Palmen, bizarren Felsformationen und schier endlosen Ebenen. Nach unserer Rückkehr besuchen wir noch in ein Restaurant um uns ein Mittagessen zu gönnen. Dann fahren wir zum Camping und geniessen die Sonne vor unserem Wohnmobil. Am Abend werden wir ein Lagerfeuer anzünden und die Reiseleitung wird darauf eine Harira (marokkanische Suppe) kochen.
16.11.2015
Wir stehen heute wieder um 07.00 Uhr auf, wie gewohnt. Nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken unserer sieben Sachen, geht es um 09.00 Uhr Richtung Nordwesten das Drâa-Tal hoch bis Agdz. Dort machen wir eine kleine Pause und machen noch ein paar Einkäufe. Dann geht es weiter über den Tizi-n-Tinififft. Dort geniessen wir die herrliche Aussicht und die umwerfenden Felsformationen. Nach der Passhöhe sieht man dann bald die Stadt Ouarzazate. Diese ist auf einer Hochebene gelegen (ca. 1300 müM). Dort entschliessen wir uns zum Mittagessen am sogenannten Festplatz einzukehren. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang nahmen wir dann noch die letzten 27 km auf unserer Tagesetappe in Angriff. Diese führt uns vorbei an Filmstudios durch eine Landschaft, in welcher sehr viele Filme gedreht werden. Unser Ziel liegt ca. 5 km vor der für viele Filme als Kulisse gebrauchten Ort Aït Benhaddou. Wir parkieren unser Auto mit bester Sicht auf den Hohen Atlas und lassen den Tag ruhig ausklingen.
17.11.2015
Heute haben wir mal wieder einen geruhsamen Tag. Wir stehen um 07.30 Uhr auf, da uns die Sonne mitten ins Gesicht scheint. Nach dem Frühstück ziehen wir um 10.00 Uhr los, um die alte Kasbah Aït Ben Haddou zu besichtigen. Dort angekommen, machen wir einen ausgiebigen Rundgang durch die Kasbah, welche für Filme wie zum Beispiel Indiana Jones, Gladiator und viele mehr als Filmkulisse diente. Wir konnten eine Wohnung eines Einwohners besichtigen, der auch als Statist bei Gladiator mitgewirkt hatte. Wir geniessen ebenso die schöne Aussicht auf die umliegenden Berge des Hohen Atlas und die fruchtbaren Flussebenen. Danach fahren wir wieder zurück auf unseren Camping „Atlas View“. Wolfgang bereitet heute noch die Lammkeule zu, welche wir gestern in Agdz gekauft haben. Diese muss doch einige Stunden gegart werden. Wir essen dann alle zusammen bei uns im Wohnmobil, da es draussen nach dem Eindunkeln doch rasch frisch wird.
18.11.2015
Wir stehen um 07.00 Uhr auf, frühstücken und um 09.00 Uhr geht es wieder auf die Reise. Wir fahren in Richtung Anti Atlas. Wir sehen bereits die ersten Felsformationen und später auch die ersten Mandelbäume, welche im Gebiet des Anti Atlas gedeihen. Einen ersten Halt machen wir in Tazenakht um einen Tee zu trinken und ein paar Einkäufe zu machen. Dann geht es weiter über den 1886 müM hohen Tizi-n-Taghatine hinunter nach Taliouine. Dort besuchen wir noch eine Safran Cooperative und die Stadt. Dann beziehen wir unseren Campingplatz etwas ausserhalb der Stadt. Schön gelegen mit guter Aussicht. Wir bereiten ein frühes Nachtessen mit den Resten von gestern.
19.11.2015
Heute ist Tagwache um 07.00 Uhr, kurz vor Sonnenaufgang. Es ist wie bereits gewohnt ein herrlicher Morgen. Klare Luft aber kühl (10°C). Wir frühstücken. Es wir schnell warm. Als wir um 09.00 Uhr abfahren ist es bereit 15°C. Am Mittag erreichen die Temperaturen 21 – 24°C, obwohl wir immer auf über 1500 müM sind. Wir fahren in Richtung Igherm auf einer Strasse die durch den Anti Atlas führt. Zuerst ist die Strasse noch recht gut. Doch dann folgen ca. 10 km mit teilweise durch den Fluss weggerissenen Flussüberfahrten. Es wurden aber Notumfahrungen erstellt. Diese können wir gerade so mit Ach und Krach meistern. Dann windet sich die Strasse höher und höher und wird auch wieder besser. Wir fahren für über 100 km auf einer Höhe zwischen 1500 müM und 1900 müM. Zuerst weite Täler, dann schmale Schluchten, dann wieder weite Hochebenen. Also eine abwechslungsreiche Fahrt mit immer neuen Ausblicken und neuen Eindrücken. Wir fahren an kargen Dörfern vorbei, wo die Bewohner auf mühsam angelegten Terrassen ihre tägliche Nahrung anbauen. In Igherm angelangt, entschliessen wir uns dort in ein Restaurant zu gehen um unser Mittagessen einzunehmen. Wir bestellen Tagine mit Fleisch und Tee. Das Essen kommt prompt und schmeckt hervorragend. Gesättigt und den Durst gelöscht, bestellen wir die Rechnung, welche für 4 Personen sage und schreibe umgerechnet 17 EUR ausmacht. Das Essen ist allgemein so günstig nur in Touristenzentren verlangen Sie mehr. Gestärkt fahren wir weiter in Richtung Tafraoute über Hochebenen und Pässe bis wir dann ca. 20 km vor dem Ziel ins Tal der Ameln einfahren. Die Ameln sind gute Kaufleute und haben daher Geld. Die sieht man an den zunehmend grossen und massiv gebauten Steinhäusern, diese sind in dunkelroter Farbe gehalten. Die Anwesen sind auch sehr gepflegt. In Tafraoute angekommen, beziehen wir unser Nachlager auf dem dortigen Campingplatz.
20.11.2015
Obwohl wir heute einen lockeren Tag haben, sind wir um 07.00 Uhr erwacht. Draussen ist es klar und frisch mit 8°C. Aber mit der Sonne wird es, wie gewohnt, rasch warm. Wir essen gemütlich unser Frühstück und dann machen wir uns auf die Socken um in den Ort zu gehen, der nur 500m vom Camping entfernt liegt. Wir besuchen dort den Souk um noch ein paar Einkäufe zu tätigen. Heute ist Freitag und wie üblich an diesem Tag, sind nicht ganz alle Läden offen und das Treiben weniger stark. Die meisten Läden schliessen dann auch nach 12.00 Uhr. Aber wir können alles erledigen und kehren noch in einem Strassen-Café ein, um einen Tee zu trinken und dem Treiben auf der Strasse zuzusehen. Jetzt gehen nämlich viele Leute in die Moschee zum Freitagsgebet. Am Nachmittag fahren wir etwa 10 km hinaus zu den Bemalten Steinen. Diese bis 30 m hohen Felsen wurden 1983 vom belgischen Maler Jean Vérame mit 20‘000 kg Farbe in verschiedenen Farbtönen gemalt. Das Kunstwerk ist vergänglich und die Farben verwittern immer mehr. Die Natur holt sich langsam wieder alles zurück. Aber eindrücklich ist es allemal. Wir campieren in der freien Natur mit schönster Aussicht. Am Abend gibt es noch ein kleines Grillfest mit Kefta und Brochettes sowie Salat. Wir geniessen den Sonnenuntergang. Wir können leider kein Lagerfeuer anzünden, da wir in der Umgebung kein brauchbares Feuerholz mehr finden. Es ist alles tadellos aufgeräumt. Und die Dornbüsche wollen wir dann auch nicht abfackeln. So ziehen wir uns dann mit fortschreitender Kühle ins Innere der Wohnmobile zurück. Und dann mal gute Nacht.
21.11.2015
Heute Morgen stehen wir um 07.00 Uhr bei schönstem Postkartenwetter auf. Wir fahren um 09.00 Uhr los in Richtung Ait Mansour, dem Palmental. Wir fahren etwa 30 km durch die schroffen Gebirge des Anti Atlas und über verschlungene Wege. Dann plötzlich nach einer Kurve steht man mitten in einem fruchtbaren, mit vielen Palmen bewachsenen recht engen Tal. Wir stellen die Fahrzeuge auf den dortigen Parkplatz ab und gehen zu Fuss weiter durch das Tal. Da stehen die Palmen und dahinter türmen sich die mehrere hundert Meter hohe Felswände, eine imposante Impression. Wir kehren im dortigen Beizli mit angegliedertem Krämerladen ein und geniessen Tee und ein Berberomelette (Ei mit Erbsen, Pepperoncini und Zitrone). Danach kehren wir zu unseren Fahrzeugen zurück und fahren nach Tafraoute auf den Camping, wo wir schon vorgestern waren. Wir gingen noch in den Ort um frisches Gemüse zu kaufen. Nach unserer Rückkehr zum Camping kam ein reiselustiges Rentnerehepaar aus Leipzig auf den Campingplatz, um unseren Reiseführer zu begrüssen, den sie von früher kannten. Wir sassen zusammen, tranken Tee und Kaffee und unterhielten uns über Gott und die Welt und über anstehende weitere Reisepläne. Nach dem Sonnenuntergang ziehen sich alle in ihre Fahrzeuge zurück. Wir bereiten das Nachtessen vor und geniessen den Abend in vertrauter Zweisamkeit.
22.11.2015
Heute Morgen um 07.00 Uhr, als wir aufstanden, war der Himmel für einmal hochnebelartig bedeckt und es war recht frisch mit 8°C. Auch heute fuhren wir wieder um 09.00 Uhr los. Wir wollen heute nach Taroudant fahren. Dazu müssen wir quer durch den Anti Atlas nach Ait Baha fahren. Zuerst windet sich die Strasse den Berg hoch. Und plötzlich kommt auch die Sonne wieder durch und wir geniessen ein Nebelmeer. Dann bleibt es den ganzen Tag schön mit vereinzelten Wolken, bei bis zu 24°C. Doch plötzlich links von der Strasse erblicken wir eine Ziegenherde, wir trauen unseren Augen nicht, die Tiere fressen von den Argan-Bäumen und zwei der Tier sind auf den Baum geklettert. Wir halten kurz an um das Ungewöhnliche fotografisch festzuhalten. Dann ein paar Kilometer weiter, ich glaube eine Kuhherde zu erblicken. Aber bei näherem Hinsehen wurde klar, es sind Kamele, die von den Argan-Bäumen frassen. Eine riesige Herde sehr gepflegter Tiere. Bei Ait Baha erspähten wir noch einen kleinen Stausee, dann führte uns die Strasse runter in die Sous-Ebene. Dort stossen wir nochmals auf eine Kamelherde, die über die Strasse getrieben wurde. Nach einem kurzen Mittagsstopp erreichten wir um etwa 15.00 Uhr die Stadt Taroudant. Wir stellen unsere Fahrzeuge neben einem Hotel vor der historischen Stadtmauer auf einem bewachten Platz ab. Dort werden wir auch die Nacht verbringen. Nach einer kurzen Pause nehmen wir den „Pferde-Bus“ (Kutsche) und fahren zum Souk ins Stadtzentrum. Wir durchstreifen den Souk und kaufen natürlich wieder einmal noch etwas ein, völlig ungeplant. Dann schlendern wir durch die quirlige Stadt und geniessen auf einem grossen Platz einen Tee im Strassen-Café und betrachten das Treiben auf dem Platz. Dann kehren wir mit der Kutsche zu den Wohnmobilen zurück, versorgen unser Gekauftes im Fahrzeug und machen uns auf den Weg in ein Restaurant in der Nähe zum Nachtessen. Nach dem Essen schlendern wir mit vollen Bäuchen zurück zum Wohnmobil. Gute Nacht.
23.11.2015
Heute um 07.00 Uhr ist die Welt noch in Ordnung. Klarer Himmel, 12°C Aussentemperatur. Dann wie gewohnt um 09.00 Uhr fahren wir los in Richtung Marrakech mit dem Ziel Tizi-n-Test Das ist ein 2100 müM hoher Pass. Zuerst fahren wir noch durch das fruchtbare Sous-Tal mit den vielen Orangen-, Mandarinen- und Bananenplantagen. Wir halten in Olad-Berhil machen wir noch einen Zwischenstop um einkaufen zu gehen. Dann geht’s noch ein paar Kilometer auf ebener feiner Strasse, dann der Abzweiger nach Marrakech über den Tizi-n-Test. Doch was sehen wir da! Schon wieder Ziegen auf den Bäumen. Wir halten kurz an um zu fotografieren. Kurze Zeit später wird die Strasse wird schmaler und löcherig. Nach ein paar Kilometer kommt aber wieder besserer Asphalt. So winden wir uns hoch und höher. Auf etwa 170 müM. Ist die Neubaustrecke zu Ende und ein schmales Teerband mit wenigen Ausweichstellen windet sich weiter den Berg hoch. Dann in einer Kurve auf 1800 müM tront ein kleines Beizli, dort gönnen wir uns eine Verschnaufpause bei einem Glas Tee und geniessen die herrliche Aussicht auf das Sous-Tal und die umliegenden Berge. Dann geht es wieder weiter bis zur Passhöhe. Dort können wir unsere Fahrzeuge beim Hotel-Restaurant La Belle Vue abstellen. Wir werden die Nacht dort verbringen. Wir geniessen den Ausblick und faulenzen den Rest des Tages. Am Abend bekocht uns der Reiseleiter. Es gibt Gulasch mit Makronen. Nota bene die ersten Teigwaren seit langem.
24.11.2015
Heute erwachen wir kurz vor 7 Uhr. So können wir den Sonnenaufgang mit all seinen Farben geniessen. Die Aussicht vom Stellplatz am Tizi-n-Test ist so atemberaubend, dass wir uns schier nicht sattsehen konnten. Doch um 09.00 Uhr heisst es dann Aufbruch wir fahren noch die paar hundert Meter zur Passhöhe hoch und dann geht es auf der anderen Seite des Passes runter in Richtung Marrakech. Auf den ersten Kilometer lag noch stellenweise Raureif auf dem Boden. Es war wohl eine kalte Nacht da oben. Wir fahren durch Täler und Schluchten sowie an malerischen Lehmdörfern vorbei. Das Farbenspiel der Felsformationen ist eindrücklich. In der Ferne erblicken wir das Toubkal-Massiv mit dem höchsten Berg Marokkos (4167 müM). Ein klarer Bergbach begleitet uns auf vielen Kilometern. Dieser mündet weiter unten in einen grossen Stausee. Kurze Zeit nach dem Stausee kommt der etwas grössere Ort Asni. Dort machen wir einen Tee-Halt. Dann geht es weiter nach Marrakech. Wir stellen unsere Fahrzeuge hinter der Koutoubia-Moschee auf einem bewachten Parkplatz mit Stromanschlüssen ab. Nach einer kurzen Pause machen wir einen ersten Rundgang auf den Place Djamâa el-Fna mit seinem bunten Treiben, wie Strassenmusikanten, Händler aller Art, Henna-Malerinnen und natürlich nicht zu vergessen die vielen Garküchen, welche täglich ab 17.00 Uhr in Betrieb genommen werden. Wir entschliessen uns in einer solchen Garküche unser Nachtessen einzunehmen. Wir haben uns auf eine auf Fisch spezialisierte Garküche festgelegt. Nach dem Verzehr der Fischplatte und reichlich Zutaten, wollte Käthi noch wissen, was denn der Mann am Stand gleich daneben einsalbe. Idriss sagte, der bereite Hammel-Kopf vor. Käthi wollte natürlich gleich probieren, und so wurde noch Hammelkopf bestellt. Dieser wurde dann beim Nachbarstand bestellt und uns serviert. Schmeckt übrigens hervorragend. Nach dem Nachtessen machen wir noch einen kurzen Rundgang zur Verdauung. Und dann wieder ab in die Wohnmobile zur Nachtruhe.
25.11.2015
Heute besuchen wir den ganzen Tag Marrakech. Am Vormittag schlendern wir durch einige Souks und auf dem Boulevard, trinken zwischendurch einen Tee, ehe wir dann ein kleines Hüngerchen verspüren und in einem Strassenrestaurant etwas zu Mittag essen. Wir schlendern durch weitere Souks bis wir um 15.30 Uhr von einer Kutsche für eine 2-stündige Stadtrundfahrt in und um die Medina von Marrakech abgeholt werden. Wir erleben eine quirlige, laute Stadt mit viel Tourismus. Ganz anders als die bisher besuchten, eher provinziellen und ruhigeren Städte, wo alles ein wenig gemächlicher zu und hergeht. Auffallend in Marrakech sind auch die vielen „fliegenden“ Strassenhändler, die Uhren oder Handys zu verkaufen versuchen. Es sind meist Schwarzafrikaner, die sich so ihren Lebensunterhalt verdienen wollen. Am Abend gehen wir dann wieder in die berühmten Garküchen um uns zu verköstigen. Ein herrliches Angebot, und sehr schön präsentiert, wartet auf uns. Wir geniessen das Essen und schlendern dann auf einem kleinen Umweg zu unseren Wohnmobilen zurück, um zuhause das Erlebte und Gesehene noch etwas setzen lassen zu können. Wir fallen dann todmüde von den gewonnenen Eindrücken ins weiche Federbett.
26.11.2015
Heute haben wir eine lange, aber mindestens am Vormittag wenig spektakuläre Etappe vor uns. Wir stehen um 07.00 Uhr auf, frühstücken und fahren um 09.00 Uhr los. Wir fahren über schier endlose Ebenen und lange gerade Strecken, durch unterschiedlich aufgeräumte Dörfer bis nach Safi. Dort gehen wir das erste Mal seit über 3 Wochen mal in einen Supermarkt nach westlichem Vorbild einkaufen. Dort gibt es praktisch alles ausser Alkohol und Schweinefleisch. Dann fahren wir auf einen schönen Platz am Meer um einen Mittagshalt zur Verpflegung zu machen. Den Hunger und Durst gestillt, fahren wir weiter nach El Jadida. In Oualidia machen wir nochmals einen Halt um am Meer die durch den Wellengang entstehenden Geysire anzusehen. Schon ein eindrückliches Schauspiel. In El Jadida beziehen wir unser Nachtlager auf dem dortigen Campingplatz.
27.11.2015
Heute ist ausschlafen angesagt. Wir haben einen freien Tag ganz zu unserer Verfügung. Wir gammeln am Vormittag etwas rum, erkunden den Campingplatz. Dann gegen Mittag zieht es uns in die Stadt. Wir schlendern der Strandpromenade nach bis wir zur Portugiesischen Altstadt kommen. Diese schauen wir uns an. Dann gehen wir kreuz und quer durch die Stadt. Um 14.00 Uhr laufen scheinbar alle Menschen, wie vom Magnet angezogen zur Moschee. Ah, ja, es ist ja Freitag. Wir gehen noch in ein Strassen-Café und trinken gemütlich Tee und Kaffee und kehren dann wieder auf den Camping zurück. Wir waren rund 4 Stunden unterwegs. Am Abend schmeissen wir unseren marokkanischen Holzkohlengrill an und grillieren Brochettes und Grillwürste zusammen mit unserer Reiseleitung. Wir haben einen gemütlichen und gesprächsreichen Abend bis uns die Luftfeuchtigkeit und die Müdigkeit ins Innere des Wohnmobils und ins Bett treibt.
28.11.2015
Heute stehen wir wie schon gewohnt um 07.00 Uhr auf, frühstücken und fahren um 09.00 Uhr los. Heute ist ein besonderer Tag. Eigentlich wäre jetzt nach Programm die Fahrt nach Asilah auf der Autobahn vorgesehen. Da wir aber bis zur Weihnachtstour in Marokko bleiben, gehen wir mit den Reiseleitern auf Rekognoszierungs-Tour für die erweiterten Reisepläne von 2016. Wir schauen, ob die Zufahrten auch für grosse Wohnmobile geeignet sind und wo Parkplätze in ausreichender Zahl vorhanden sind. Wir besuchen zuerst die Hassan II-Moschee in Casablanca. Dort erkundigen wir uns über Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Casablanca mutet wie eine südeuropäische Stadt an, wäre da nicht das nordafrikanische Verkehrsverhalten. Grosse Häuserschluchten und sehr viel Verkehr. Die Moschee ist die zweitgrösste nach Mekka und erstreckt sich über eine Fläche von 9 ha und bietet Platz für 100‘000 Gläubige. Der Turm ist 200 m hoch. Danach fahren wir nach Rabat zum Hassan-Turm dem Wahrzeichen der Königsstadt und dem angrenzenden Mausoleum von Mohammed V. aus weißem Marmor. Der in den Boden eingetiefte Grabraum des Gebäudes kann von einer umlaufenden Galerie besichtigt werden. Neben Mohammed V. befinden sich hier auch die Scheingräber von Hassans II. und des 1983 verstorbenen Prinzen Mulai Abdallah, einem Bruder von Hassan II. Nach einer kurzen Besichtigung gehen wir in ein Restaurant in der Nähe um uns zu verpflegen. Anschliessend nehmen wir noch die Fahrt nach Meknes unter die Räder. Wir übernachten dort auf einem Stellplatz direkt beim alten Gefängnis.
29.11.2015
Heute schlafen wir aus. Um 10.00 Uhr geht es zur Stadtbesichtigung von Meknes. Auch dies ist wieder ein Rekognoszierungstag ausser Programm. Wir besuchen zuerst das Gefängnis, welches sich unmittelbar vor unserem heuten Übernachtungsplatz befindet. Eine eindrückliche und riesige Anlage unter dem Erdboden. Das Verliess ist nur durch die kleinen Oberlichter erhellt. Eine gespenstische Atmosphäre herrscht dort unten, wenn man bedenkt, dass die Gefangenen dort an den Wänden und am Boden angekettet wurden. Danach besuchen wir das Mausoleum Moulay Ismail, eine ehemalige Moschee mit dem Grab des Moulay Ismail mit Frau und zwei Söhnen. Man darf auch fotografieren, weil die Moschee nicht mehr in Gebrauch ist. Dann besuchen wir das Stadttor Bab Mansour und gehen weiter durch den Souk, der so riesig ist, dass wir uns glauben verlaufen zu haben. Doch noch rechtzeitig kommt er Ausgang und erst noch am richtigen Ort. Wir genehmigen uns auf dem dem grossen Platz vor dem Souk ein Getränk zur Stärkung. Wir gehen zu unseren Wohnmobilen und fahren zum Mittagessen in ein auf Fisch spezialisiertes Restaurant in Meknes. Wir geniessen eine herrliche gemischte Fischplatte und marokkanischen Salat. Nach dem Essen nehmen wir noch den letzten Weg der Reise nach Moulay Bousselham. Ein schöner Campingplatz direkt an einer Lagune gelegen und 500 m vom offenen Atlantik entfernt. Voraussichtlich werden wir hier bis spätestens am 10.12.2015 bleiben.
30.11.2015
Heute haben wir ausgeschlafen. Es ist unser erster reisefreie Tag nach der Tour, Ruhetag kann man nicht sagen. Wir müssen mal den Wohnraum reinigen, alle Teppiche rausreissen und lüften, Bettbezüge und Kleider waschen. Am Abend ist mal alles gewaschen, aber trocken noch lange nicht. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Heute gehen wir noch mit der Reiseleitung zum Esssen ins Restaurant. Bevor sie dann wieder nach Spanien zurück müssen, um die Reisevorbereitungen für die Weihnachtstour zu treffen.