21.08.2016
Heute ist Ruhetag. Wir machen aber trotzdem einen ausgedehnten Stadtbummel durch Vancouver inkl. Abendessen in Chinatown.
20.08.2016
Stadtbesichtigung Vancouver. Wir fahren mit dem Skytrain, der Hochbahn in die Stadt. Diese Bahn verkehrt fahrerlos, aber nicht führerlos, das heisst sie ist computergesteuert, wie eine Modelleisenbahn. In der Stadt angekommen, buchen wir eine Hop-on-hop-off Tour durch Vancouver und kommen so an den wichtigsten Orten der Stadt vorbei. Eine solche Runde dauert immerhin etwa 2 Stunden. Danach laufen wir noch durch Gastown, gönnen uns ein kühles Bier und eine kleine Stärkung und bestaunen dort die weltweit einzige Dampfuhr. Diese wird durch Wasserdampf angetrieben und die Dampfpfeifen pfeifen zu jeder Viertelstunde die Zeit in der Melodie des Big Ben in London. Weiter statten wir noch Chinatown einen Besuch ab und schlendern dort durch den Chinagarten des Dr. Sun Yat-Sen. Dann wieder zurück zur Waterfront Station und schon ist es wieder Abend. Im Starbucks dort bestellen wir noch einen Iced Coffee und dann steigen wir wieder in der fahrerlosen Skytrain um zum Campingplatz in Burnaby zu gelangen. Hier geniessen wir noch den Abend mit einem erfrischenden Bad im Pool und bei einem kühlen Bier und Gemüsedips.
19.08.2016
Nach einer gut 20-minütigen Autofahrt sind wir bereits am Fährhafen. Ticket lösen und ab in die Wartekolonne Nr. 28. Jetzt dauert es noch ca. 2 Stunden bis das Schiff abfährt, also etwa 1 ½ Stunden bis verladen wird. Ich habe jetzt Zeit im dortigen WLAN die Berichte und Bilder der letzten 2 Tage hochzuladen und noch sonstige Büroarbeiten im Internet zu erledigen. Die Zeit vergeht schnell und schon können wir verladen. Kaum an Deck, legt die Fähre in Richtung Horsshoe Bay (West Vancouver) ab. Die Überfahrt dauert knapp 2 Stunden. Es verläuft alles reibungslos und wir geniessen die Sonne an Deck. Dann heisst es noch gut eine Stunde in den Freitagsstau über die Ironworkers Memorial Bridge stehen. So kommen wir dann gegen 16.00 Uhr im Campingplatz Burnaby Cariboo RV Park gut an und geniessen den Rest des Tages mit Bädelen im dortigen Pool und mit Nichtstun, schliesslich sind die Temperaturen heute über 30°C gestiegen.
18.08.2016
Am Vormittag besuchen wir die wildromantische Küste mit Leuchtturm bei Ucluelet und spazieren wir noch bei dieser Gelegenheit durch den dortigen Regenwald. Auf der Fahrt an die Ostküste von Vancouver Island geniessen wir noch die Sonne und das Wasser am schönen und warmen Sproat Lake bei Port Alberni. Unterwegs machen wir dann noch Halt bei der Cathedral Grove, wo mächtige Douglas-Firs stehen. Diese Bäume können bis 1000 Jahre alt werden. Der älteste Baum im Park ist über 800 Jahre alt und hat einen Durchmesser von ca. 3 Meter. In diesem Wald kommt man sich wie ein kleines Menschlein vor. Am Abend finden wir auf einem schönen Campingplatz an einem See in der Nähe von Nanaimo.
17.08.2016
Wir verlassen Victoria BC um uns den Pacific Rim Nationalpark anzusehen. Dazu fahren wir quer über über die Insel, vorbei an unzähligen Buchten und Seen. Dann kommen wir durch die hohen, zackigen Berge bis wir dann schliesslich am Westufer an der Pazifik Küste landen. Hier wachsen richtig mächtige Bäume, erinnert fast schon an Mammutbäume. Die sind aber weiter südlich. Auch hat es hier einen Regenwald, da die Temperaturen eher ausgeglichen sind und immer genügend Feuchtigkeit vom offenen Pazifik her kommt. Man sieht dies an schönen Tagen an den Nebelschwaden, die sich über dem kühleren Ozean bilden. Wir besuchen den Radar Hill Ausguck und den Long Beach Strand. Einen Stellplatz zu finden ist hier gar nicht so einfach. Die ersten 5 Plätze die wir anfahren, sind bereits voll. Zum Glück gibt es da auch noch Plätze, die in keinem Campingführer enthalten sind. So finden wir dann doch noch spontan einen Übernachtungsplatz mitten in der freien Natur. Bis heute haben wir bereits 20‘000 km auf dem amerikanischen Kontinent zurückgelegt.
16.08.2016
Nachdem wir schön gemütlich im Freien frühstücken konnten, geht es dann ab in die Stadt Victoria, die übrigens älter als Vancouver und daher vermutlich auch die Hauptstadt ist. Wir fahren bei einer geführten Stadtrundfahrt mit, um zielsicher an die Sehenswürdigkeiten zu gelangen. Nach dieser gut 90- minütigen Tour begeben wir uns dann noch zu Fuss in die Haupteinkaufsstrasse und nach China Town. Dort gönnen wir uns in einem chinesischen Restaurant eine kleine Zwischenverpflegung. Victoria gilt als Stadt der Gärten. Überall ist schön und bunt angepflanzt, selbst die Strassenlaternen in der Innenstadt werden mit Blumen geschmückt. Es herrscht auch ein ausgeglichenes Klima, eher kühlere Sommer und milde Winter. Victoria ist Kanada’s schneeärmste Stadt. Die Stadt hat ein eher südeuropäisches Flair, nur fehlen die alten steinernen Häuser. Hier ist auch die Meile „0“ des Trans-Kanada-Highway 1, der eine Länge von über 8‘000 km hat und bis an die äusserste Ostküste führt.
15.08.2016
Wir fahren über Vancouver nach Victoria, der Hauptstadt von British Columbia. Diese liegt auf Vancouver Island. Wir kämpfen uns also durch den Grossstadtverkehr, den wir gar nicht mehr gewohnt sind, und fahren nach Tsawwassen, um dort auf die Fähre nach Swartz Bay auf Vancouver Island zu gelangen. Das Einschiffen geht nach einer einstündigen Wartezeit zügig und problemlos vonstatten. Die Überfahrt für die 44 km Wasserstrecke dauert 1 ½ Stunden und führt recht spektakulär zwischen den vorgelagerten Inseln hindurch. Das Wetter ist hervorragend bei Temperaturen um die 25 – 28°C. Wir finden einen Stellplatz etwa 10 km ausserhalb von Victoria BC. Hier geniessen wir noch die letzten Sonnenstrahlen für heute.HH
14.08.2016
Wir verabschieden uns von den zwei Hallauern und fahren auf dem Trans Canada Highway 1 südwärts über Spences Bridge, Lytton dem Thompson River entlang und dann durch den Fraser River Canyon nach Boston Bar wo wir mit der Seilbahn aus Thun zum Hell’s Gate hinunterfahren, die engste Stelle der Fraser River Schlucht. Die Berge werden auf dieser Fahrt immer mächtiger. Danach fahren wir weiter nach Harrison Hot Springs, wo wir uns nach erfolgreicher Suche nach einem Campingplatz in den öffentlichen Thermalbadpool auf der gegenüberliegenden Strassenseite begeben. So können wir uns mal wieder richtig entspannen von der doch recht anstrengenden Reise. Wir haben heute ungefähr 250 km bei wunderschönem und sommerlich warmem Wetter zurückgelegt.
13.08.2016
Unser heutiges Tagesziel ist Cache Creek, ein weiterer Etappenort auf unserer Fahrt Richtung Vancouver und eine Tagesstrecke von etwa 320 km. Es ist eine gemütliche Fahrt durch zuerst schön hügeliges Land vorbei an mehreren Seen. Wir passieren Williams Lake und kommen kurz danach am Lac la Hache vorbei. Dort halten wir an einem schönen Rastplatz mit Seeanstoss. Badehose montieren und ab ins kühle Nass. Schliesslich zeigt das Bordthermometer 28°C an, als gutes Badewetter. Das Wasser ist sehr angenehm. Nach einer Stunde Auszeit geht es dann weiter bis Cache Creek, hier wird die Landschaft dann etwas bergiger. Wir beziehen dort auf dem Bookside Campsite einen Platz, den ich gestern vorreserviert habe. Es hat wunderbar geklappt. Wir fahren als auf den reservierten Platz, gut einparkiert und schon winkt uns der Nachbar von schräg vis à vis mit Daumen hoch. Ich dachte zuerst er meint unser für hier eher ungewöhnliches Wohnmobil. Doch dann nach zwei Worten stellt sich heraus, dass wir hier Markus und Rahel aus Hallau getroffen haben, die auch schon längere Zeit hier in Kanada unterwegs sind, und auf ihrer ganzen Reise mit ihrem 5th-Weeler jetzt noch nie jemanden mit SH-Nummernschildern getroffen haben. Wir sitzen noch lange zusammen und tauschen Reiseerlebnisse und unsere Adressen aus. Ein schöner Sommerabend und schön wieder nette Leute getroffen zu haben.
12.08.2016
Wir fahren nach Barkerville, eine historische Stadt und Freilichtmuseum am Ende der Welt, bzw. am Ende des Hyw 26 und am Rande des Bowron Lake Park gelegen. Auf dem Weg dorthin fahren wir wieder durch wohlgeformte Landschaften mit Landwirtschaft und Holzverarbeitungsindustrie. Dann auf dem Hwy 26 wird es dann schon bergiger. In Barkerville und Umgebung wurde um 1870 und später nach Gold geschürft. Die Stadt brannte 1868 fast vollständig nieder und wurde bereits am Tag nach dem Brandtag neu aufgebaut. Was man heute sieht, sind renovierte Gebäude von damals am Originalstandort sowie einige aus der Umgebung hierher gebrachte renovierte Gebäude, insgesamt etwa 150 an der Zahl. Natürlich darf auch das Spektakel rund um die 1870-er Jahre, nachgestellt mit verkleideten Schauspieler und Bewohner des benachbarten Ortes Wells. Wir besuchten eine witzige und originelle Bühnen-Show der 1870-er Jahre. Danach fahren wir auf derselben Strecke wieder zurück bis Quesnel, wo wir wieder auf dem Walmart-Parkplatz übernachten.
11.08.2016
Bevor wir Smithers südostwärts verlassen, ist noch eine Autowäsche angesagt. Schliesslich ist die Karre dreckig wie die Sau von den Naturstrassen und Baustellenabschnitten. Eingangs des Ortes haben wir eine Werbung entdeckt und uns die Adresse, gleich hinter dem Canadian Tire gemerkt. Die Adresse haben wir auch gleich gefunden. Nach einer ¾-Stunde ist das Fahrzeug wieder einigermassen sauber. Wir können jetzt getrost wieder in städtischere Gebiete fahren, ohne negativ aufzufallen. Wir fahren durch sanfte hügelige Landschaften, die wieder vermehrt durch Viehzucht und Ackerbau geprägt sind. Wir passieren auch viele Seen, die oft als Erholungsgebiete dienen. In Prince George übernachten wir auf dem Walmart-Parkplatz.
10.08.2016
Wir verlassen Hyder AK in Richtung Stewart BC. Da ist ja noch der kanadische Zoll. Die Zöllnerin fragt nach Alkohol und Waffen und der Ausweis wird gescannt, ein kurzer Blick in den Wohnraum, das war’s. Auch die heutige Fahrt ist wieder geprägt durch bewaldete Landschaften mit Hügeln und grossen Bergen. Auf diesen Bergen hat es viele Gletscher, wir zählen etwa 8 Gletscherzungen auf 50 km. Unterwegs besichtigen wir in Hazelton BC noch das Ksan Museum der First Nations mit den Totempfählen und erfahren so noch, was es mit diesen auf sich hat. Dabei überqueren wir eine einspurige Hängebrücke über den Balkley River – ob die wohl hält. Sie tat es, sah aber extrem waghalsig aus. Unser Tagesziel heute ist Smithers, das auf etwa 500 müM inmitten von zum Teil recht hohen Bergen, in einer lieblich geformten Ebene, liegt. Dort haben wir uns für den Campingplatz am Fluss entschieden. Wir bekamen noch den letzten Platz – Glück gehabt. Das Wetter war heute recht angenehm, stark bewölkt bis bedeckt und teilweise etwas Sonne, aber recht mild, bis 24 °C.
09.08.2016
Heute stehen wieder ca. 450 km Fahrt durch den Wald von British Columbia auf dem Programm. Wir wollen nach Hyder AK. Das ist Alaska‘s südlichster Ort, liegt unmittelbar neben Stewart BC und ist nur mit diesem Ort mit einer Strasse verbunden. Einen US-Zoll gibt es dort nicht, nur einen kanadischen für die Rückkehr nach Stewart BC – einzig die Götter wissen warum. Hyder AK ist eine Geisterstadt, die freundlichste Alaskas, wie es heisst. Niemand wohnt mehr hier, nur für den Sommertourismus gibt es einige Geschäfte und einen Campingplatz. Dort checken wir ein. Nach dem Abendessen fahren wir noch zum Fish Creek. Hier laichen die Lachse und gelegentlich soll der Bär kommen und welche fressen wollen. Doch wir sahen bloss das heftige Treiben der Lachse und einen Adler. Vom Bären weit und breit keine Spur – schade. So kehren wir nach 2-stündiger intensiver Tierbeobachtung wieder auf den Campingplatz zurück.
08.08.2016
Unser heutiges Tagesziel liegt ungefähr 450 km von Teslin YT entfernt und liegt in British Columbia (BC). Wir entschliessen uns in Dease Lake auf dem dortigen RV-Park zu übernachten. Das Wetter ist stark bewölkt, aber recht mild. Wir fahren durch endlos erscheinende Wälder, vorbei an unzähligen Seen – also Natur pur. Da wohnen vielleicht 200 Leute entlang der Strecke. Auch Tankstellen sind selten, so fuhren wir an lediglich 4 Tankstellen vorbei. Wir durchqueren die Cassiar Mountains, die dem Stewart-Cassiar-Highway (BC37) seinen Namen geben. In Jade City machen wir einen kurzen Halt, um uns die Arbeiten aus Jade, welche im dortigen Familienbetrieb hergestellt werden, anzusehen. Am RV-Park in Dease Lake angekommen, stellte ich fest, dass irgendwo hinten am Fahrzeug Luft entweicht. Der Fehler ist schnell gefunden, es ist der äussere Hinterreifen und er hat noch Luft. Also wo ist die nächste Reifenreparatur? Ich frage an der Reception und ich bekomme auch gleich eine Adresse inkl. Wegbeschreibung. Wir fahren also schnurstracks, solange die Luft noch hält, zur Werkstätte. Hier hat auch gleich jemand Zeit für uns, und eine halbe Stunde später ist der Reifen geflickt und auch wieder montiert. Ist noch einmal glimpflich abgelaufen. Danach kehren wir auf den RV-Park zurück und geniessen den Abend bei leichtem Regen.
07.08.2016
Wir fahren von den Takhini Hot Springs über Whitehorse nach Teslin YT. Damit wir nicht die ganze Strecke auf dem Alaska Highway fahren, den wir ja schon von der anderen Richtung her kennen, entschliessen wir uns für einen Abstecher nach Carcross und am Tagish See vorbei. Carcross, das früher Caribou Crossing hiess, war eigentlich nur ein Zwischenstopp auf dem Klondike Trail mit Bahnstation und der Ort wo die Caribou’s zweimal jährlich zwischen dem Tagish See und dem Bennett See durchziehen. Heute ist sie Ausgangspunkt für gelegentlich stattfindende Bahnfahrten nach Skagway und vorallem bekannt durch das Visitors Center mit einer Ausstellung von Kunst der First Nations. Kurz vor Carcross eröffnet sich ein herrlicher Blick auf den Lake Emerald mit seinem Farbenspiel. Danach stehen wir unversehens in einer kleinsten Sandwüste der Welt „Carcross Desert“, ca. 260 Hektaren gross. Sie entstand am Grund eines grossen Gletschersees und wurde durch die starken Winde des Bennett Sees hier aufgeschichtet.. Nach einer kurzen „Stadtbesichtigung“ von Carcross fahren wir durch die Seenlandschaft der Southern Lakes von Yukon. Unser heutiges Tagesziel Teslin liegt am etwa 120 km langen Teslin Lake, genau an der Einmündung des Nisutlin Rivers in den See. Hier führt auch eine imposante Brücke über den Nisutlin River.
In der Zwischenzeit waren wir in Alaska. Diese Berichte findet Ihr unter Alaska 2016.
20.07.2016
Der heutige Tag beginnt auch wieder etwas trüb, entwickelt sich aber im Laufe des Tages zum Besseren. Wir nehmen heute die Etappe nach Dawson City YT unter die Räder. Dies sind 350 km durch Wald und Hügel, zum Teil in den Höhen schon tundra-ähnlich. Hier in Dawson City YT angekommen, machen wir einen Bummel durch die Stadt, die, wie es scheint, vor hundert Jahren stehen geblieben ist. Die Strassen, mit Ausnahme der Durchgangsstrasse, sind noch staubig, also ohne Teerbelag. Durch die ganze Stadt für Trottoirs aus Holz. Auch die Gebäude scheinen noch aus jener Zeit zu stammen, als hier der Goldrausch herrschte. Die Leute kamen damals, so zwischen 1897 – 1899 zu tausenden um nach dem vermeintlichen Glück zu schürfen. Die wenigsten schafften es, die meisten verlumpten oder wurden durch Betrüger und Abzocker in den Ruin getrieben. Es wird jedoch in dieser Gegend auch heute noch Gold abgebaut, es sind so etwa 40‘000 oz. Gold pro Jahr. Zum Nachtessen kehren wir heute bei Klendike Kate’s Restaurant ein. Wie wir meinen das Beste am Platz. Wir wurden jedenfalls nicht enttäuscht.
19.07.2016
Als wir heute aufwachen, ist das Wetter bedeckt und die Wolken verlieren etwas Wasser. Da beschliessen wir, den heutigen Tag ruhig angehen zu lassen. Wir fahren zuerst etwa 20 km zu den Takhini Hot Springs und geniessen ein heisses Bad. Anschliessend fahren wir auf dem North Klondike Highway (einer von 11 Highways im Yukon Territorium) durch schöne Seen- und Flusslandschaften bis nach Carmacks. Wir informieren uns am lebendigen Objekt über den Waldbrand von 1998 und können mit eigenen Augen sehen, wie sich die Natur seit dieser Zeit erholt hat. In Carmacks übernachten wir auf einem schönen Camping direkt am Yukon River gelegen. Hier ist der Yukon River bereits so breit, wie etwa der Rhein in Schaffhausen.
18.07.2016
Der Tag beginnt sonnig und warm. Zwar ziehen im Laufe des Tages Wolken auf, aber es bleibt recht warm, bis zu 24°C – ideales Reisewetter. Wir fahren etwa 450 km durch einsame Wälder, vorbei an etwa sieben Siedlungen, meist nur Tankstelle und Motel, bis nach Whitehorse. Dabei überqueren wir die kontinentale Wasserscheide und fahren vorbei an Wasserfällen, hügeligen Landschaften und Gebirgszügen. Die Strasse führt meist an Flussläufen und Seen entlang. In Whitehorse besuchen wir die Klondike, ein Museums-Heckraddampfer, der in den 30-er und 40-er Jahren die Leute am Klondike River mit dem Lebensnotwendigsten versorgte und Silbererz zurücktransportierte. Wir übernachten zum letzten Mal für längere Zeit auf dem Walmart Parkplatz.
17.07.2016
Die heutige Tagesetappe ist nur kurz. Sie führt von Liard River Hot Springs nach Watson Lake, dies sind lediglich 210 km. Die Landschaft ist durch Hügel, Berge, Wald und dem markanten Flusslauf des Liard Rivers geprägt. Bisons kreuzen ab und zu unseren Weg, mal einzel, mal in Herden. Wir sind schon früh am Nachmittag am Ziel und sichern uns einen Stellplatz im Downtown RV-Park. Danach haben wir schön Zeit um den Schilderwald (Sign Post Forest) zu durchforsten und uns im Northern Lights Center über Nordlichter zu informieren. Im Visitors Center erhalten wir dann noch nützliche Auskünfte und sogar Prospektmaterial in Deutsch – und WLAN.
16.07.2016
Nach einer erholsamen Nacht und gut ausgeschlafen, fahren wir den Alaska Highway weiter. Auf der Strecke ist nur sehr wenig Verkehr und wir kommen nur so alle 50 km an einer Tankstelle bzw. ein paar Häuser vorbei. Die Gegend ist vorwiegend bewaldet, dann kommen wir näher an die Northern Rockys und es wird felsiger. Auch an smaragdgrünen Seen fahren wir vorbei. Unterwegs treffen wir noch auf eine Elch-Kuh. Unser heutiges Tagesziel sind die Liard River Hot Springs. Dies ist ein Provinz-Park-Camping in der Nähe der gleichnamigen heissen Quellen. Dort können wir, weil wir Campinggäste sind, gratis baden, soviel man will. Die Quellen befinden sich mitten im Wald am Rand eines Hügels und sind 24 Stunden geöffnet. Ein herrliches Erlebnis, so mitten im Wald in ein natürliches heisses Bad zu steigen. Die Wassertemperatur beträgt an der heissesten Stelle, gleich bei der Quelle, über 40°C. Da verbrennt man sich fast.
15.07.2016
Heute früh ist zunächst Reifenwechsel in einem Pneuhaus angesagt. Der rechte Vorderreifen ist an der Kante dermassen abgelaufen, dass schon bald die Karkasse zum Vorschein kommt. Wir fahren in Dawson Creek zum Pneuhaus, und dann geht es ruckzuck. Das Problem geschildert, den mitgebrachten Reifen ausgepackt, und schon steht der Mechaniker da und beginnt mit der Arbeit. Reserverad runter, auf Alufelge ummontieren, linker Pneu auf Reserverad montieren, mitgebrachten Reifen montieren etc. – nach knapp 2 Stunden ist alles erledigt und wir haben zwei neue Vorderreifen. Dann geht es auf den Alaska Highway. Wir beginnen an Kilometer 0 (null) und fahren heute ca. 460 km weit bis Fort Nelson BC, wo wir auf einem RV-Stellplatz ein schönes ruhiges Plätzchen finden. Die Landschaft ist die ersten paar Kilometer noch landwirtschaftlich geprägt, doch dann geht alles in Wald über und bleibt so bis zum Tagesziel. Mal sind es vorwiegend Tannen, dann wieder Birken und auch beides gemischt. Die Landschaft ist hügelig, wenig felsig und die Temperaturen steigen bis 28°C bei Sonnenschein.
14.07.2016
Heute fahren wir 450 km nach Dawson Creek. Hier beginnt offiziell der Alaska Highway. Wir fahren durch waldreiche und menschenleere Hügelzüge und Berge. Leider regnet es die ersten 200 km, so dass wir nicht viel sehen. Doch dann klart es auf und wir erreichen nach 300 km die zweite Siedlung auf unserer Reise heute, nämlich Grand Prairie. Dann führt uns die Strasse durch leicht hügeliges, landwirtschaftlich genutztes Gebiet bis nach Dawson Creek. Dort übernachten wir auf dem Walmart-Parkplatz. Übrigens, wir haben unsere Uhren an der Grenze zu British Columbia wieder eine Stunde zurückstellen können. Wir haben jetzt Pacific Time, also 9 Stunden der Schweiz hintennach.
13.07.2016
Wir verlassen Jasper in Richtung Hinton AB. Auf unserem Weg besuchen wir zuerst den Maligne Canyon. Die ist ein schmaler, an gewissen Stellen bloss etwa 5 m breiter, aber über 50 m tiefer Canyon. Wir spazieren durch den Canyon auf gut befestigten Wegen und sind beeindruckt, wie sich das Wasser durch die enge Felsschlucht zwängt, durch Gletschermühlen und vom Gletscher geformtes Gestein. Danach fahren wir zu den Miette Hot Springs. Dort kann man für ein paar Dollar im etwa 40° heissenThermalwasser baden. Dies lassen wir uns natürlich nicht entgehen, es hat auch zwei kalte Becken, so dass Wechselbäder möglich sind. Sauber und aufgeweicht vom warmen Wasser fahren wir dann weiter nach Hinton AB, wo wir auf dem KOA-Camping Unterschlupf finden. Dort treffen wir noch auf Armin und Elisabeth, ein Pärchen aus Meilen, das ebenfalls mit dem eigenen Womo unterwegs ist, und die Panamericana hinter sich hat. Wir plaudern eine ganze Weile, bis wir merken, dass ja noch das Nachtessen zubereitet werden soll. Wir wünschen den Zwei eine angenehme und unfallfreie Weiterreise.
12.07.2016
Nach einer bis auf den Regen sehr ruhigen Nacht im Nirgendwo machen wir uns auf den Weg nach Jasper, unser heutiges Tagesziel. Dies sind ungefähr 140 km von unserem Campingplatz zu fahren. Wir fahren vorbei an der Weeping Wall einer hoch aufragenden Felswand mit Wasserfällen, dann vorbei am Columbia Icefield Center, wo wir ja gestern Nachmittag bereits waren, weiter zum Sunwapta Fall. Wir steigen zum Wasserfall runter und bewundern die Wucht mit der das Wasser durch die enge Felsspalte in die Tiefe donnert. Dann fahren wir weiter zum Athabasca Fall. Hier hat es schöne Aussichtsplattformen, von wo man den Wasserfall von allen Seiten betrachten, bzw. fotografieren kann. Wir nehmen uns Zeit und durchwandern alle diese Aussichtspunkte. Danach fahren wir auf dem alten Hwy 93A, der uns durch dichte Tannenwälder und vorbei an idyllischen kleinen Seen führt, in Richtung Jasper. Wir machen noch einen Spaziergang durch den kleinen Ort, der wie ein Touristenort in den Alpen daherkommt und beziehen anschliessend unseren Stellplatz auf dem Camping „Wistlers“. Wir haben direkten Blick, durch die Bäume, auf den Wistlers Mountain, an dessen Fuss der Campingplatz liegt. Das Wetter ist während des Tages gar nicht so übel, nur die Wolken hängen etwas tief, so dass nicht alle Bergspitzen einzusehen sind. Aber was soll’s, das kennen wir ja aus den Alpen. Jetzt am Abend setzt wieder Regen ein, doch auch die Sonne drückt ab und zu durch. Die Temperaturen sind im erträglichen Bereich, um die 20°C.
11.07.2016
Wir fahren heute über das völlig überlaufene Lake Louise weiter das Tal des Bow Rivers hoch, vorbei am Bow Lake bis zum Bow Summit, einer Passhöhe auf etwa 2100 müM. Der Bow River entspringt hier oben und fliesst später durch das etwa 200 km entfernte Calgary. Von der Passhöhe zweigt eine Strasse ab, von der man nach wenigen hundert Metern einen schönen Blick auf den smaragd-grünen Peyto Lake hat. Das Farbenspiel ist einfach herrlich, obwohl wir heute nicht den besten Tag erwischt haben – etwas kühl und regnerisch. Wir fahren dann weiter, an etlichen kleinen Seen entlang, die ebenfalls smaragd-grün sind. Das führt daher, dass der Stein vorwiegend aus Calzit (behaftet mich nicht mit der Schreibweise – Wikipedia steht momentan nicht zur Verfügung) besteht und sich das Licht entsprechend reflektiert. Wir geraten dann auf unserer Weiterfahrt auch prompt in einen der uns prophezeiten Bärenstaus, und tatsächlich, wir bekommen zweimal echte Schwarzbären vor die Linse. Wir fahren dem Highway 93 entlang über Saskatchewan River Crossing – der letzten Tankstelle für 125 km – bis zu unserm Campingplatz im Walde, irgendwo im Nirgendwo, nicht zu verfehlen, nach 20 km links. Wir stellen das Wohnmobil ab und fahren mit dem Smart zum Columbia Icefields Center. Dort buchen wir eine Gletschertour mit 6x6-Fahrzeugen und den seit 2015 bestehenden Skywalk. Wir haben auch etwas Wetterglück, nachdem die Fahrt vom Camping dorthin ziemlich verregnet war, drückt doch hin und wieder die Sonne durch, und die Wolkendecke lichtet sich ein Wenig. So haben wir einen faszinierenden Blick auf die uns umgebenden Gletscher und die Bergwelt. Auch der Skywalk ist ein unvergessliches Erlebnis. Dort kann man auf Glasplatten etwa 200 m über Grund, die Bergwelt fast so erleben wie ein Adler.
10.07.2016
Banff Nationalpark. Am Vormittag machen wir eine Bootsfahrt auf dem Minnewanka See. Ursprünglich war das ein natürlicher See der im Laufe der Zeit höher gestaut wurde. In der ersten Stufe wurde er 1912 gestaut und dann 1940 erhöht. Wir schippern vorbei an unberührten Ufern und schönen Bergen. Der See wird auch Devil’s Lake (Teufels-See) genannt, weil er im Osten bis an den Rand der Rocky Mountains vorstösst und so die Winde der flachen Prärie abbekommt. So hat es im östlichsten Drittel des Sees immer Wellen, die durchaus gefährlich werden können. Nach der genussvollen und lehrreichen Bootsfahrt fahren wir zur Gondelbahn, um auf den Sulphur Mountain hoch zu fahren. Dort oben erwartet uns eine schöne Aussicht in bewaldete, unbewohnte Täler, wie auch auf Banff, den Touristenort oder die das Tal durchschneidende Autobahn. Nun wir sind dort auf etwa 2200 müM und der Talboden liegt auf ungefähr 1400 müM. Auch sehen wir ein schönes Panorama von zum Teil mit Schneeresten bedeckten Berggipfeln – eigentlich wie in den Alpen, aber einfach doch anders und nicht minder faszinierend. Und schon ist auch der Nachmittag vorbei, noch kurz was einkaufen und dann noch die Sonne vor dem Wohnmobil geniessen.
09.07.2016
Wir fahren weiter nach Banff, das sind nur etwa 140 km, Als wir dort sind suchen wir uns gleich einen Campingplatz und werden beim zweiten Anlauf fündig. Dann treffen wir uns nochmals mit Terry & Fiona. Da es für sie ein arbeitsfreier Samstag ist, machten sie einen Ausflug dorthin. Sie zeigen uns die Sehenswürdigkeiten und die Ausflugsziele in und um Banff. Wir machen einen kleinen Stadtbummel und gehen dann in ein Irisches Pub für den Lunch. Das Wetter ist heute durchwachsen, mal Regen, mal Sonnenschein. Wir werden 2 Nächte hier bleiben, so können wir, falls das Wetter besser wird noch Einiges besichtigen.
08.07.2016
Calgary Stampede! Die grösste Outdoor-Show der Welt! – Wie sie selber von sich behaupten. Wir fahren um 09.00 Uhr mit dem Auto zum P+R und mit dem C-Train in die Stadt. Alles schon ziemlich voll hier. Man könnte fast sagen, wie am Züri-Fäscht. Wir steigen dann bei der Haltestelle City Hall aus und gehen zwei Blocks weiter, und schon ist die Strasse abgesperrt und tausende Leute sitzen und stehen da am Strassenrand. Die Einen, so wird erzählt, „campieren“ schon seit 07.30 Uhr hier. Ja, richtig! Die Eröffnungsparade findet ja auch noch statt. Wir stellen uns dazu und warten geduldig, wie die Andern, etwa eine ¾ Stunde lang, da beginnt sie und dauert ungefähr eine Stunde. Eine schöne Parade im Nordamerikanischen Stil. Danach marschieren wir schnurstracks zu Stampede Park, der praktisch neben der Innenstadt liegt. Gutschein für vorausbezahlten Eintritt abgegeben, und schon sind wir drin. Zuerst begrüssen uns die Essstände, dann weitere Essstände und dann, ja dann kommen die Fahrgeschäfte, die Shows, die Agro-Hallen (OLMA lässt grüssen), das Indianer-Dorf und natürlich das Rodeo-Stadion. Wir besuchen das Indianerdorf und können dort der Eröffnungszeremonie der beteiligten Indianer-Stämme beiwohnen. Ein interessantes Ritual wird veranstaltet um dem Ereignis gebührend Tribut zu erweisen. Es sprachen mehrere Stammesälteste und wünschten der Stampede den guten Segen. Wir zogen weiter und konnten einem Schafscher-Wettbewerb beiwohnen, einer Pferdeshow, dann einer Stunt-Hunde-Show. Schliesslich landeten wir noch bei der Stunt-Vorführung mit Schnee-Mobilen – wirklich beeindruckend. Eine Fahrt in der Sesselbahn über das Festgelände und eine Fahrt mit dem Riesenrad darf natürlich auch nicht fehlen. Am Abend haben wir uns Tickets für die Evening-Show besorgt. Wir dürfen einem „Wohnwagen“-Rennen (Chuckwagon) mit neun Durchgängen beiwohnen. Um 21.45 Uhr wird dann das Stadion, das im Innern aussieht wie ein Flughafen, bzw. die Bühne während einer halben Stunde umgebaut, und es wird uns danach ein Spektakel nach Hollywood-Muster präsentiert. Da werden technisch alle Register gezogen, inklusive Springbrunnen, schwebende Pianisten – eine Mega-Show. Diese geht dann um etwa 11.00 Uhr in ein fulminantes, mit Musik choreografiertes Feuerwerk über und wir sassen mittendrin. Ein Erlebnis, dass wir zeitlebens nicht mehr vergessen werden.
07.07.2016
Wir fahren zur C-Train Station auf den dortigen P+R und können von dort mit Terry und Fiona zum Calgary Zoo mitfahren. Die beiden müssen am Nachmittag arbeiten und müssen daher früher zurückkehren. Wir besichtigen den Zoo ausgiebig, auch die prähistorische Abteilung, die Vergnügungspark ähnlich mit zum Teil beweglichen Dinosauriern ausgestattet ist. Ein vergnügliches Abenteuer. Imponierend ist im Calgary Zoo die Schmetterling-Abteilung. Was da einem an verschiedensten Schmetterlinge um den Kopf schwirren – beeindruckend und einen etwas längeren Aufenthalt wert. Auch der Sektor mit den einheimischen Wildtieren ist sehr interessant. Sehen wir doch mal die Wildtiere, die uns möglicherweise auf unserer weiteren Reise begegnen werden. Am späteren Nachmittag, nach dem wir den Zoo gesehen haben, fahren wir dem C-Train noch in die Innenstadt um einen kleinen Bummel zu machen und uns etwas Anständiges zum Essen zu gönnen – und natürlich ein erfrischendes Bier. Danach fahren wir müde zurück zum Camping.
06.07.2016
Heute haben wir Fiona und Terry getroffen. Terry ist weitgehend verwandt mit Käthi. Wir fuhren zusammen nach Calgary und machten dort einen Spaziergang durch die Innenstadt und den Skywalk, welcher wie in Montreal und in Toronto die einzelnen Kaufhäuser und Hotels miteinander verbindet, so dass man im Winter den Wintermantel getrost im Auto in der Tiefgarage lassen kann. Wir besuchten auch den tropischen Indoor-Garten, der im Sommer wie im Winter immer grün ist. Wir kehren dann im Laufe des frühen Nachmittags zum Camping zurück, nachdem wir noch Eintrittkarten für das Stampede erworben haben. Dorthin wollen wir am Freitag gehen, am Eröffnungstag.
05.07.2016
Heute fahren wir weiter nach Calgary, Alberta in Kanada. Auf der Strecke entfernen wir uns wieder von den Rocky Mountains und fahren praktisch den ganzen Tag durch die Prärie. Diese Gegend wurde früher von den Blackfoot Indianern als Jagd- und Lebensrevier benutzt. So machen wir kurz nach der kanadischen Grenze, die wir übrigens problemlos passieren können, nahe der Ortschaft Fort Macleod einen Abstecher zum Head-Smashed-In Buffalo Jump. Dies ist ein Museum über die dortige Büffeljagd-Methode der Blackfoot Indianer. Diese machten sich das Gelände mit den Klippen zu Nutzen um die Büffel mit Geschick und List über die Klippen zu treiben und sie dann unten an diesen Klippen „ernten“ zu können. Die Indianer verwendeten dann alles vom Büffel, es gab keine Schlachtabfälle. Schliesslich war ihnen dieses Tier heilig, also ein von Gott zur Verfügung gestelltes Überlebensmittel. Mit den Häuten wurden die Tipis bespannt. Das Fleisch wurde getrocknet und anderweitig, zum Beispiel mit Beeren konserviert und diente als Nahrung für den Winter. Das Fett wurde in der Blase luftdicht aufbewahrt und diente als Energiespender. Die Knochen wurden zur Werkzeugen und Waffen verarbeitet. Die Felle als Winterkleidung etc. Also sie gingen sorgsam mit dem Rohstoff um. Danach fuhren wir weiter nach Calgary, wo wir unser Vorräte wieder auffüllen mussten, und dann fuhren wir zum bereits reservierten Campingplatz etwas nördlich von Calgary. Der ganze Tag ist eigentlich ganz schön. Der Wind aus den Bergen lässt allmählich nach, die Temperaturen liegen bei etwa 20°C. In Calgary zieht jedoch ein Gewitter durch und die Temperaturen sinken merklich auf etwa 15°C. Morgen soll es aber trocken und wieder wärmer sein. Wir sehen es ja dann.
04.07.2016
Heute wollen wir durch den Glacier Nationalpark fahren. Beim Parkeingang wird uns klargemacht, dass wir für den Logan Pass viel zu lang sind, lediglich 7 m sind erlaubt. Also fahren wir, wie empfohlen, zum Visitors Center und nehmen dort den Shuttle Bus. Wir fahren ein Stückchen in den Park rein und stellen fest, es sieht aus wie im Bündnerland oder im Berner Oberland. Wir machen einen kleinen Spaziergang und kehren dann mit dem Shuttle zum Wohnmobil zurück. Den Umweg den wir zum nächsten bereits reservierten Camping fahren müssen, bringt aber durchaus sehenswerte Bilder und Aussichten. So bereuen wir es nicht, dass wir die Passstrecke nicht fahren konnten. Schliesslich am Camping in St. Mary MT angekommen, kriegen wir einen wunderschönen Platz mit gewaltiger Aussicht auf die Berge des Glacier Nationalparks – fast wie in der Schweiz. Nur das Handynetz ist gleich null und das Internet miserabel, zum hochladen von Bildern viel zu schwachbrüstig. Also die Bilder folgen später. Gerade haben wir erfahren, dass das Feuerwerk heute Abend zum Independance Day wegen des starken Windes abgesagt ist. Schade! Doch in der Umgebung wird doch einiges an Feuerwerk gezündet, von Privaten, wie es scheint.
03.07.2016
Die heutige Etappe ist nicht so weit. Sie führt uns von Polson Mt nach Whitefish MT am Westrand des Glacier Nationalparkes. Wir fahren dem Flathead Lake entlang und geniessen die schönen Aussichten. In Whitefish wollten wir ein kleines Eisenbahnmuseum im dortigen schön renovierten Bahnhof besuchen, doch leider am Sonntag geschlossen. Entschädigt werden wir mit einem kleinen Trödler- und Kunstmarkt im Park vor dem Bahnhof. Dann machen wir noch einen kleinen Bummel durch das Städtchen. Wir übernachten heute auf dem KOA-Camping 7 km vor Whitefish.
02.07.2016
Auf unserem Weg von Three Forks MT nach Polson MT fahren wir zunächst zu den zirka 20 km entfernten Lewis & Clark Caverns. Wir bereuen den Abstecher absolut nicht. Die 2-stündige Tour durch diese heute fast trockene Tropfsteinhöhle ist sehr abenteuerlich. Es ist teilweise ziemlich eng, einmal mussten wir sogar auf dem Hosenboden durch den schmalen Durchgang schlüpfen. Doch dann öffneten sich immer wieder schöne Räume und Hallen. Danach fahren wir auf die I-90 weiter nach Westen und überfahren die kontinentale Wasserscheide. In Garrison verlassen wir die Autobahn und fahren durch landschaftlich abwechslungsreiche Gegenden den Rocky Mountains entlang durch den Flathead National Forest. Dann fahren wir auf der Ostseite dem Flathead Lake entlang bis nach Polson MT, das im Flathead Indianer Reservat liegt. Dort übernachten wir auf einem Walmart-Parkplatz.
01.07.2016
Auf dem Weg aus dem Yellowstone Nationalpark besuchen wir noch bei Norris das Norris Geyser Basin und den Steamboat Geyser. Dann fahren wir über den US191 durch schöne Gegenden, die durchaus in der Schweiz oder in Oesterreich sein könnten, nach Bozeman, Montana. Dort nehmen wir die I-90 bis Three Forks MT und übernachten auf einem schönen Campingplatz ausserhalb des Dorfes.
30.06.2016
Yellowstone Nationalpark 2. Teil. Wir fahren in Richtung Süden und Westen, das heisst zuerst kommen wir zum West Thumb Geyser Basin. Dort kocht’s schon überall in der Erde. Wir machen einen kurzen Rundgang und dann weiter über den Craig Pass (2518 müM) zum Old Faithful im Upper Geyser Basin. Dort befinden sich neben dem Old Faithful, dem bekanntesten und zuverlässigsten Geysir, noch viele weitere Geysire und heisse Quellen. Wir erfahren, dass der Old Faithful um 11.15 +/-10Min. aufsteigen soll, also haben wir noch genügend Zeit für einen schönen Rundgang. Dieser führt uns über den Geyser Hill zum Grand Geyser sowie zum Castle Geyser und wieder zurück. Wir warten ungefähr eine Viertelstunde, der Old Faithful hat etwa 5 Min. Verspätung, inmitten von hunderten von Leuten, die alle gespannt warten. Dann findet der Ausbruch statt und alle Fotoapparate klicken – meiner natürlich auch. Dann ziehen wir weiter nach Black Sand Basin, Bisquit Basin und Grand Prismatic Spring sowie Great Fountain Geyser. Die vielen Eindrücke und Farben sind äusserst beeindruckend und lassen einen fast nicht mehr los. Auf den Fotos kann nur ein Bruchteil des Erlebten wiedergegeben werden. Wir fahren unsere Rundfahrt weiter über Madison, Norris nach Canyon Village, vorbei an Kaskaden und Wasserfällen. Dort quält uns der Hunger, und wir gönnen uns einen Hamburger. Dann fahren wir auf dem Rückweg zum Camping nochmals zum Lower Fall und zwar von der Südseite her, damit wir noch bis ¾ zum Fuss des Wasserfalls hinuntersteigen können (Uncle Tom’s Trail) und die Gewalt des Wassers spüren können. Zum Schluss fahren wir noch kurz zum Artist Point um noch das Postkartenmotiv des Lower Falls zu fotografieren und den Yellowstone Canyon von seiner schönsten, gelben Seite zu sehen. Schliesslich muss dieser Canyon für den Namen „Yellowstone“ (gelber Stein) verantwortlich sein. Müde der Eindrücke kehren wir wieder auf den Campingplatz in Bridge Bay zurück. Den Yogibär und Booboo haben wir zwar nicht gesehen, dafür hat er uns auch den Picknickkorb nicht geklaut.
29.06.2016
Yellowstone Nationalpark. Kurz nach dem Frühstück taucht doch tatsächlich im Camping ein Bison auf, das genüsslich seine Gräser zwischen den Zelten und Wohnwagen frisst. Wir machen die nördliche Schlaufe. Diese führt uns vorbei an den ersten blubbernden Quellen, dem Mud Volcano und weiter nach der Canyon Region, wo sich die höchsten Wasserfälle befinden. Diese fotografierten wir natürlich ausgiebig, ebenso befindet sich hier eine schöne Canyon-Landschaft. Wir fahren anschliessend durch grüne Täler über Pässe die bis 2700 müM hoch sind und an schönen Flüssen entlang und treffen auch auf seltsame Gesteinsformationen. Wir erreichen schliesslich Mammoth Hot Springs, wo wir die schönen treppenförmigen Ablagerungen bewundern können. Danach müssen wir mal für eine Stunde ins dortige Visitor‘s Center. Es ist das einzige im ganzen Park mit gratis WIFI. Nachdem die wichtigsten Down- und Uploads durchgeführt sind, geht die Rundfahrt weiter. Wir fahren vorbei an den Undine Falls zum Tower Fall durch eine Canyon Landschaft. Dann haben wir für heute genug gesehen und kehren zufrieden auf unseren Campingplatz zurück.
28.06.2016
Wir fahren auf wunderschöner Strecke von Cody WY in den Yellowstone Nationalpark. Die Strasse führt entlang des Shoshone Rivers über den rund 2600 müM hohen Sylvan Pass und dann hinunter zum Yellowstone Lake, der auf etwa 2400müM liegt. Im Camping Bridge Bay finden wir, nachdem wir vor einer Woche reserviert haben einen schönen sonnigen Platz ohne Anschluss an die Zivilisation, das heisst, kein Wasser und kein Strom auf der Parzelle und natürlich auch kein Internet und kein Handyempfang – Natur pur!? Hier bleiben wir für drei Tage. Wir geniessen den geruhsamen Nachmittag, bevor es morgen dann auf Entdeckungstour geht.
27.06.2016
Heute Nacht war es ziemlich windig, aber dafür ist es heute Morgen wieder strahlend schön und mild. Es wird wieder gegen die 30 °C warm werden. Wir fahren heute nur cirka 130 km nach Cody. Dort besuchen wir zuerst das Buffalo Bill Cody Museum, das verschiedene Abteilungen hat. Ausstellungen über Feuerwaffen, die Geschichte von Buffalo Bill Cody, das Leben der Trapper und das Leben der Indianer ist hier zu sehen. Eine äusserst interessante und lehrreiche Ausstellung. Anschliessen quält uns der Durst und wir kehren ein paar hundert Meter weiter in Irma’s Saloon und Hotel ein, übrigens gegründet von Buffalo Bill Cody anfangs des 20. Jahrhunderts. Dort erfahren wir, dass um 18.00 Uhr eine Gunfight-Show nach Wild-West-Art stattfinden soll. Also bleiben wir sitzen und bestellen uns gleich noch das Abendessen. So sind wir um 18.00 Uhr bereit für die Show, die auf der Strasse vor der Gartenwirtschaft stattfindet. Ein lustiges Spektakel. Danach machen wir uns auf den Weg zum Night Rodeo etwas ausserhalb der Stadt. Dieses Spektakel findet von Juni bis August jeden Abend um 20.00 Uhr statt. Also nichts wie los, das sehen wir uns an. Es werden, wie auf einem Rodeo üblich, Wettkämpfe im Kälber einfangen, Pferde zureiten, Bullen reiten und so weiter abgehalten und dauert etwa 2 Stunden. Ein absolut grossartiges Erlebnis. Danach nehmen wir einen Stellplatz im nahegelegenen Walmart.
26.06.2016
Heute ist wieder ein wunderschöner Tag. Er beginnt mit 15°C am Morgen und wird bis 29°C warm und immer eine leichte Brise, so dass die Wärme sehr erträglich ist. Wir frühstücken wieder im Freien. Dann fahren wir über Sheridan,entlang der Schlachtfelder der Indianerkrieg der 1860-er Jahre, dann die US14 + US14A in Richtung Bighorn Canyon. Dabei überqueren wir die Bighorn Mountains. Die Strasse führt uns dabei bis fast auf 2900 müM. Dann durchfahren wir eine Hochebene auf etwa 2600 müM bis es dann wieder hinunter auf 1300 müM geht. Dieser Landstrich, Ebene kann man nicht mehr sagen, wenn man sich darin befindet, reicht dann bis zum Yellowstone Park. Wir machen jedoch einen Abstecher nordwärts in den Bighorn Canyon. Ein recht eindrücklicher, etwa 200 m tiefer, Canyon in fast unberührter Natur am Rande des Crow-Indianer-Reservates. Wir entschliessen uns, angesichts der überwältigenden Landschaft und der Ruhe zum Übernachten im Reservat auf dem Barry’s Landing Campground mit herrlicher Aussicht auf den Canyon.Barry’Landing liegt bereits in Montana, ist aber auf der Strasse nur über Wyoming zu erreichen.
25.06.2016
Die erste Nachthälfte war etwas stürmisch und wir hatten alle Klappfenster offen, dann geschah es, eine heftige Windböe erfasste das Küchenfenster und riss das Gestänge auseinander. Zum Glück nicht so schlimm, wie es tönt. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl und Hilfe von Käthi war das Ganze noch vor dem Frühstück repariert. Auch heute wieder strahlender Sonnenschein mit ein paar kleinen Wölkchen als Verzierung. Es ist knochentrocken hier, obwohl der Eindruck besteht, die Landschaft sei ja grün. Es geht ein mässiger Nordostwind und die Luftfeuchtigkeit ist nur gerade 16%. So sahen wir von der Ferne auch zwei Wald- bzw. Buschbrände. Die Strasse führte und aber weit drum herum. Zuerst fuhren wir auf landschaftlich schöner Strecke durch die Black Hills von South Dakota. Dann auf ein kleines Stück auf die I-90 und dann über Aladdin auf leeren Überlandstrassen durch die Black Hills von Wyoming zum Devils Tower. Dieser Felspfropfen erhebt sich 265 m über das umliegende Gelände und hat einen Durchmesser von cirka 150 m. Das Gebiet wurde durch Präsident Theodore Roosevelt am 24. September 1906 gemäß dem damals neuen Antiquities Act als erstes National Monument unter dem Namen Devils Tower National Monument ausgewiesen. (Quelle: Wikipedia)Den Devils Tower konnten wir zu Fuss auf schönen geteerten Wegen umrunden, und natürlich von allen Seiten fotografieren. Dann wollten wir noch in Moorcroft das West Texas Trail Museum besuchen. Ist aber leider Samstag und Sonntag zu. Darum entschliessen wir uns noch bis Buffalo WY zu fahren, um dort auf dem KOA-Camping Unterschlupf zu finden. Wir geniessen die abendliche Sonne vor dem Womo mit Berichte schreiben und einem erfrischenden Bad im Swimming Pool. Schliesslich sind die Temperaturen bei sehr angenehmen 27°C.
24.06.2016
Heute wird es ein heisser Tag, bereits morgens um 11.00 Uhr ist es bereit 30°C und wir sind auf etwa 1500 müM – zum Glück. Es wird noch bis 33°C warm heute. Nun gut, als erstes besuchen wir den Mt. Rushmore mit den Köpfen der Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln und T. Roosevelt. Die Köpfe wurden in den Jahren 1927 – 1941 aus dem Felsen herausgesprengt und –gemeisselt. Eine eindrückliche Szenerie, die täglich viele Leute anzieht. Wir geniessen die Eindrücke auf dem Presidential Trail, auf dem noch Erklärungen zu den einzelnen Präsidenten abgegeben werden. Dann führt uns die Strasse weiter durch die Black Hills und den gleichnamigen National Forest. Wir besuchen noch die Wonderland Cave, eine Höhle in der Tropfsteine und Bergkristalle vorkommen. In der Höhle hat es nur etwa 8°C, also eine schöne Abkühlung zu den über 30°C draussen. Nach dem stündigen Höhlenrundgang fahren wir weiter nach Deadwood, wo wir auf einem schönen, terrassenförmig angelegten Campingplatz übernachten. Genau zu Abendessenszeit überrascht uns noch ein kurzes Gewitter, das den Staub wegwäscht und die Temperaturen wieder angenehm werden lässt.
23.06.2016
Heute früh ist auch wieder schönes Wetter, allerdings mit ein paar wenigen Wolken. Da hat es doch tatsächlich fünf Minuten lang praktisch aus heiterem Himmel geregnet, dann war der Spuk vorbei. Es wird heute wieder bis 30°C warm. Wir fahren in die Badlands. Dies ist ein Errosionsgebirge, welches die „obere“ Prärie von der „unteren“ Prärie trennt und ist etwa 60 – 100 m hoch. Dieser sogenannte Wall könnte früher bei Regenwetter praktisch nicht passiert werden, da der Stein sich im Wasser auflöst und dann ganz schmierig und sumpfig wird, bis die Sonne das Ganze wieder abtrocknet und dann steinhart werden lässt. Wir erkunden die eindrücklichen Gesteinsformationen auf mehreren kleinen Spaziergängen und halten an vielen Aussichtspunkten an um Fotos zu schiessen. Zunächst wollten wir dann die Rim Road fahren. Diese war aber unbefestigt und wie ein Wellblech, so dass wir die Übung nach 2 km abbrachen. Sonst hätten wir hinten ans Womo ein Säcklein hängen müssen, um die losen Schrauben aufzufangen und Milch im Kühlschrank wäre zu Butter geworden. Also fuhren wir über die I-90 nach Rapid City SD und dort, nachdem wir aufgetankt und den Kühlschrank aufgefüllt haben, hinein in die Black Hills und den gleichnamigen Nationalpark. In Keystone SD übernachten wir auf einem RV-Campground. Wir sind mittlerweile auf 1400 müM angekommen.
22.06.2016
Nach einer gewittrigen Nacht ist es heute Morgen wieder sehr schön und mild. Die Temperaturen steigen rasch an und werden am Nachmittag 30°C erreichen. Wir fahren heute westwärts. Man wird hier auch nicht so müde beim Fahren, da man ja nicht lenken muss; es geht immer gerade aus. Das Navi hat schliesslich kurz nach der Wegfahrt befohlen: „Fahren Sie 430 km weiter!“ Das Land ist zuerst topfeben. In Mitchell SD machen wir einen kurzen Halt am Corn Palace. Hier dreht sich alles um den Mais. Selbst die Fassade des Gebäudes, eigentlich die City Hall, wird mit jährlich wechselnden Motiven ganz aus Mais gestaltet. Dieses Jahr ist das Motto „Rock of Ages“. Dies wird übrigens schon seit ca. 1880 so gemacht. Dann geht es weiter und auf etwa der halben Strecke kommt etwas Leben ins Spiel. Wir kommen bei Chamberlain zum Missouri River, den wir auf einer Brücke überqueren. Dann ändert sich die Landschaft, sie zwar immer noch eben, aber mit viel mehr Gras bewachsen. Angebaut wird hier nicht mehr vor allem Mais, sondern vorwiegend Weizen und übrige Getreide. An einer Autobahnraststätte hat es schliesslich noch ein Freilichtmuseum „1880 Town“ mit einer Kleinstadt aus dem 19. Jahrhundert. Die Besichtigung lassen wir uns nicht entgehen, da das ganze ja auch in die uns umgebende Landschaft, die Prärie, passt. Vor dem Badlands Nationalpark übernachten wir auf einem Campingplatz. Die Badlands sind schon in Sichtweite. Ein erfrischendes Bad im Swimmingpool darf natürlich auch nicht fehlen – bei den sommerlichen Temperaturen.
21.06.2016
Auch heute ist das Wetter wieder so schön, dass wir draussen frühstücken können. Wir fahren dann weiter über Minneapolis nach Sioux Falls. In Minneapolis überqueren wir den Mississippi und sind somit offiziell im Westen der USA angelangt. Die Fahrt führt durch vorwiegend grüne Landschaften, die nach Minneapolis immer flacher werden und vor allem dem Getreideanbau dienen. Insbesondere Mais wird hier angebaut. Das Gelände steigt langsam über eine Strecke von 400 km von 250 müM auf knapp 500 müM. Kurz vor Sioux Falls wird die Landschaft wieder etwas hügeliger. Wir übernachten heute auf dem KOA-Platz von Sioux Falls. Dort geniessen wir noch ein erfrischendes Bad im Swimming Pool, bevor es zum Apéro geht.
20.06.2016
Nach dem nächtlichen Gewitter, ist der Himmel heute Morgen wieder strahlen blau, aber es bläst ein zügiger Wind aus Richtung West. Wir entschliessen uns, an die ungefähr 25 km hinter Thunder Bay liegenden Wasserfälle, die Kakabeka Falls, zu fahren. Nach kurzer Zeit kommen wir dort an und treffen auf einen schönen, etwa 40 m hohen Wasserfall mit bernsteinfarbigem Wasser. Käthi sagt spontan: „Wie der Rheinfall“. Seht euch einfach mal die Bilder an. Nachdem wir den Wasserfall von allen Seiten fotografiert haben, fahren wir weiter in Richtung Duluth und über die US-amerikanische Grenze. Doch kurz nachdem wir wieder im Wohnmobil waren und uns bereit für die Weiterfahrt machten, fing es kurz an zu Regen. Ein gewittriger Schauer hat sich innert einer Viertelstunde zusammengebraut und entladen. Nichts desto trotz, es soll noch ein sehr sonniger, aber windiger Tag werden, mit Temperaturen um die 24°C. Also angenehmes Reisewetter, ausser dem Wind der von der Seite daher fegt. Der US-amerikanische Zoll geht schnell. Die Beamten, welche die Fahrzeuginspektion machen sollen, haben wenig Lust zu arbeiten, so begnügen sie sich mit einem kurzen Blick in den Kühlschrank, der beinahe leer ist, und gut. Der Beamte für die Pässe brauchte eine Weile und ein Formular bis er merkte, dass wir ja schon eine Aufenthaltsbewilligung bis November haben. Dies festgestellt, und wünscht uns noch gute Reise. Kurz und bündig, wir sind in den USA und füllen in Duluth noch unsere Vorräte auf. Im Camping Pokegama Lake etwa in der Hälfte zwischen Duluth und Minneapolis schlagen wir unser Nachtlager auf. Ich geniesse den Apéro noch mit einem Schwumm im geheizten Pool und Käthi beim kühlen Bier.
19.06.2016
Heute ist Vatertag in Kanada. Wir können heute wieder draussen frühstücken, es ist warm genug. Der Tag beginnt auch schön sonnig und sehr mild. Wir fahren etwa 700 km durch fast unberührtes Land. So alle 60 – 70 km kommt eine Siedlung mit ein paar Hundert bis etwa 3600 Einwohner. Wir geniessen wiederum die schönen Aussichten auf die grünen Wälder, die dunkelblauen, fast schwarzen Seen und natürlich auch auf den Lake Superior. Am nördlichsten Teil unserer Strecke fahren wir noch durch schlechtes Wetter mit Nebel und Regen. Die Temperatur sinkt dabei stellenweisei um mehr als 12°C. Unterwegs halten wir an einigen Aussichtspunkten und insbesondere kurz vor Thunder Bay am Aussichtspunkt, wo das Denkmal des krebskranken Terry Fox steht. Dieser begann am 12. April 1980 eine Trans-Kanada-Wanderung in St. John in Neufundland und ist bis nach Thunder Bay gekommen (5‘773 km). Hier verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und er verstarb. Das Denkmal ist in der Nähe der Stelle errichtet worden, an der Terry Fox seinen tollen „Marathon der Hoffnung“ beendete. In Thunder Bay angekommen entschliessen wir uns für den „Walmart-Camping“. Es ist wieder angenehme 22°C. Aber wenn ich jetzt so nach Westen gucke, kommt es da ziemlich dunkel daher. Wahrscheinlich gibt es noch ein Gewitter.
18.06.2016
Wieder ein schöner Morgen und recht mild. Wir können, übrigens wie gestern, draussen frühstücken. Es wird wieder ein warmer Tag, bis 28°C. Wir fahren weiter in Richtung Thunder Bay über Sault Ste. Marie. Hier verlassen wir die Ufer des Huron-Sees und treffen etwas weiter auf den Lake Superior. Die Strasse führt uns durch Wälder, vorbei an kleinen Seen und am Ufer der Grossen Seen – sehr viel Landschaft. Aber es wird noch besser. Ein paar Kilometer ausserhalb von Sault Ste. Marie steht an einer Tankstelle in grossen Lettern geschrieben, dass es die nächsten 150 km keine Tankstelle gäbe. Zum Glück haben wir den Tank in Sault Ste. Marie noch gefüllt – ich ahnte es doch, dass sowas kommen würde, angesichts der Strassenkarte. Dort ist ausser dem Lake Superior Provincial Park und der Strasse nichts verzeichnet. Wir finden im Twilight Resort, direkt vor dem Eingang zum Provincial Park, einen Stellplatz mit Blick auf den Lake Superior. Hier ist es wirklich sehr abgelegen, kein Internet, kein Mobiltelefon, nur die Strasse als einzige Verbindung zur Welt.
17.06.2016
Heute Ruhetag. Die Motoren bleiben still. Wir geniessen die Sonne und das Wasser, zwar etwas kalt, aber für ein paar Minuten Abkühlung reicht es. Wir wünschen allen einen schönen Sommer. Bei uns ist er momentan da, Luft fast 30°C und wolkenlos.
16.06.2016
Auch heute ist es wieder schönes Wetter, obwohl zuerst noch etwas bewölkt und schon recht mild. Wir machen uns auf eine grössere Etappe von etwas mehr als 500 km. Wir fahren rund um die Geogian Bay, vorbei am längsten Sandstrand an einem Süsswassergewässer bei Wasaga Beach. Dann führt die Strasse durch ziemlich unbewohntes Gebiet, endlos scheinende Wälder, durchbrochen mit idyllischen Seen und Flussläufen, wo so nur alle 50 km eine Tankstelle und Laden ist. In Espanola zweigen wir ab und machen einen Abstecher auf die Manitoulin Insel. Sie soll die grösste Insel in einem Süsswassergewässer weltweit sein. Die ganze Insel ist ein Gebiet der First Nation, also der Ureinwohner Kanadas, und ist nur sehr dünn besiedelt. Es erwartet uns Ruhe und viel Grün. Wir steuern den Campingplatz Batman’s Cottages & Campground an. Dieser liegt direkt an der Sheguiandah Bay und ist mit ziemlich schattigen Plätzen ausgestattet – gut bei dieser Wärme heute – über 30°C. Wir geniessen den schönen warmen Abend draussen vor dem Wohnmobil und am Wasser; wir haben einen schönen Platz in zweiter Reihe am Wasser.
15.06.2016
Sehr schönes Wetter heute Morgen, Schleierwolken und recht mild. Wir fahren zu den Niagara Falls. Knapp 2 Autostunden und wir sind dort. Überwältigt von Wassermassen die dort runterströmen und den Menschenmassen die drumrum strömen, finden wir auch schnell einen Parkplatz, um unser Womo zu deponieren. Zu Fuss geht es dann zum Horseshoe-Fall; und dann noch hinunter in die Stollen, um hinter den Fall zu gelangen. Schon recht eindrücklich angesichts der Wassermassen die ca. 50 m in die Tiefe donnern. Der Horseshoe-Fall hat eine Wasserkante von etwa 900m. Nachdem wir uns sattgesehen haben, fahren wir weiter in Richtung Norden an die Georgian Bay. Eine schöne Fahrt durchs Wellington County über Fergus nach Owen Sound, ein durch Landwirtschaft geprägter, hügeliger Landstrich auf ungefähr 400 müM. Vorherrschende Farbe ist grün. Leider verschlechtert sich das Wetter jetzt, es wird regnerisch, aber immer noch mild. Am Abend parkieren wir auf dem Walmart-Parkplatz in Owen Sound.
14.06.2016
Wetter vom Feinsten heute. Strahlender Sonnenschein und etwa 21°C, also genau richtig für eine Stadtbesichtigung von Toronto. Wir fahren dann mit dem Auto in die Stadt und finden auch einen Parkplatz in einem Parkhaus in unmittelbarer Nähe der St. Laurence Markthalle, die wir uns als ersten Anlaufpunkt auserkoren haben. Ein schöner Markt für alles rund ums Essen. Danach spazieren wir die Front Street westwärts bis zur Union Station und dann in Richtung Toronto Tower. Wir stellen uns mal an und siehe da, es geht schneller als befürchtet, nach einer knappen Stunde stehen wir bereits auf der Aussichtsplattform in 346m Höhe. Das Schöne an der Liftfahrt ist, dass man nach draussen sehen kann – und durch den Glasboden sogar nach unten. Die Fahrt für die 346m dauert genau 58 Sekunden. Ein sensationeller Ausblick auf die Stadt und die Umgebung mitsamt dem Ontario-See tut sich vor uns auf. Hier oben befindet sich auch der welterste Glasboden, von wo man senkrecht in die Tiefe schauen kann – ein kribbeliges Gefühl! Wir haben aber bis ganz oben gebucht, also stellen wir uns nach einem ausgiebigen Rundgang am nächsten Lift an. Dieser bringt uns auf 447m Höhe auf den Skypod. Nach unten scheint jetzt alles klein, wie bei einer Modelleisenbahn. Es soll die höchste, dem Publikum zugängliche Aussichtsplattform der nördlichen Hemisphäre sein. Ein sensationelle Erlebnis und für mich den Eintrittspreis wert. Nachdem wir die Aussicht ausgiebig genossen haben und alle Fotos gemacht sind, kehren wir auf den sicheren Erdboden zurück. Der Durst treibt uns in Richtung Steam Whistle Brewery, eine Kleinbrauerei, die ein Bier nach Pilsner Art herstellt. Die Brauerei hat sich in einem alten runden Lockschuppen eingerichtet. Draussen stehen noch Eisenbahn-Relikte aus alten Zeiten. Wir setzen uns in den Garten und geniessen unser kühles Blondes. Als weiteres Highlight steht das Ripley’s Aquarium of Canada auf dem Programm. Die Ausstellung ist modern gestaltet und wirklich sehr beeindruckend. Eine wahre Attraktion für Jung und Alt. Dann wollen wir noch die unterirdischen „Gänge“, den PATH erkunden. Diese unterirdische Stadt beherbergt Läden und Restaurants und führt durch Einkaufszentren und Warenhäuser – ein Labyrinth von Gängen von mehr als 28 km. Wir gingen die ersten 2 km vom Rogers Center bis auf die Höhe Adeleide Street. Dann laufen wir noch ein Stück der Yonge Street Downtown bis zum Eaton Center, wo wir ein schönes Steakhouse finden für unser Nachtessen. Der anschliessende Verdauungsspaziergang führt uns dann noch zum Parkhaus, wo wir unser Auto deponiert haben.
13.06.2016
Der Tag beginnt heute bedeckt, aber wenigstens nicht zu kalt. Der Wind hat auch auf ein erträgliches Mass abgenommen. Wir fahren dann los und durchqueren noch die Stadt Kingston mit ihren Steinhäusern. Dann geht’s auf die Autobahn in Richtung Toronto. Je näher wir zur Stadt kommen, desto grösser wird der Verkehr und desto mehr Spuren weist die Autobahn auf. Am Schluss sind es gegen 8 Spuren in jede Richtung. Auch die Häuser werden immer höher. Dann finden wir unseren Campingplatz in einer grünen Oase etwa 25 km ausserhalb des Stadtzentrums.
12.06.2016
Morgens um 07.00Uhr ist das schönste Wetter draussen, jedoch stark windig, und bereits 17°C, aber nur eine Stunde später ist es bereits bedeckt und 5°C kälter und immer noch stark windig. Nichts desto trotz fahren wir um 09.00 Uhr los. Wir haben uns entschlossen, einen Abstecher nach Ottawa zu machen, wo wir noch zwei Museumsbesuche machen wollen. Wir kämpfen uns auf der Strasse gegen den Wind in Richtung Ottawa. Zuerst besuchen wir das Canada Aviation und Space Museum, das ca. 120 Flugzeuge ab etwa 1909 ausstellt. Ein interessantes Museum insbesondere was die Fliegerei in Kanada mit seiner grossen Ausdehnung betrifft. Soll doch Kanada das flächenmässig zweitgrösste Land der Erde sein, und viele Gebiete sind nur mit dem Flugzeug zugänglich, auch heute noch. Als weiterer Leckerbissen steht noch der Besuch des Museums Diefenbunker auf dem Programm. Es handelt sich um ein Relikt aus dem Kalten Krieg. Es ist der Führungsbunker der kanadischen Regierung für den Fall eines atomaren Angriffs, der 1961 erbaut wurde und etwa 300 Leute beherbergen sollte. Man konnte unter anderem die Sitzungszimmer der Regierung als auch die „Suite“ des Regierungspräsidenten besichtigen. Ferner ist in diesem Bunker ein Riesentresor der Bank of Canada vorhanden, mit einer fast einen Meter dicken Panzertüre – für was auch immer. Dann fahren wir über das kanadische Schild, welches eines der härtesten Gesteine weltweit aufweist, durch sanfte Hügel und Täler, und dann dem St. Lorenzstrom entlang bis Kingston, wo dann der Ontario-See beginnt. In Kingston wählen wir den Walmart „Camping“.
11.06.2016
Heute ist das Wetter leider wieder bedeckt und zwischendurch leichter Regen, aber ist ist ein paar Grad milder als auch schon. Wir erkunden Montréal. Parkieren unser Auto in der Nähe der Altstadt und begeben uns sogleich dorthin. Zuerst treffen wir gerade auf die Basilika in der 1994 Céline Dion geheiratet hat. Wenn man in die Basilika hineingeht, erschlägt es einen fast von der Schwere der Einrichtung. Es ist eine wirklich schöne Kirche und anders als man sich so gewohnt ist – speziell. Dann führen uns die Gassen weiter über holpriges Kopfsteinpflaster an den alten Hafen. Schliesslich landen wir im Museum für Archäologie und Geschichte. Hier erfahren wir alles über die Entstehung von Montréal von der Eiszeit bis heute. Die unterirdischen Ausgrabungen aus den verschiedensten Epochen führen unter zwei Strassenzügen und einem Platz durch- höchst interessant. Dann wollen wir noch etwas von der Einkaufsmeile sehen, die sich im Stadtzentrum befindet. Und schliesslich durchstreifen wir noch Chinatown. Nichts sehenswertes, aber massenhaft Verpflegungsmöglichkeiten. Wir nehmen unser Nachtessen in einem, vorwiegend von Asiaten besuchten, kantonesischen Restaurant ein. Das Essen ist gut, und danach stinkt man nicht nach Fritieröl, wie in asiatischen Lokalen bei uns. Danach fahren wir wieder auf unseren Campingplatz und geniessen den Abend mit Bericht schreiben und planen für morgen.
10.06.2016
Wir fahren heute in die Gegend von Montreal. Die Fahrt ist wenig spektakulär. Sie führt durch vorwiegend landwirtschaftlich genutztes, fruchtbares und ebenes Land. Unser Camping befindet sich etwa 35 km ausserhalb von Montréal und ist noch bezahlbar. Das Wetter ist heute endlich besser , bis 22°C.
09.06.2016
Wir besuchen den ganzen Tag Quebec, welches ca. 20 Autominuten von unserem Camp entfernt ist. Zuerst besuchen wir aber noch den Wasserfall Chutes-de-la-Chaudière, der ca. 3 km von unserem Campingplatz entfernt ist. Schon recht eindrücklich. Dann fahren wir in die Stadt. Aber zuerst noch an der Nespresso-Boutique vorbei, um unseren Kaffeevorrat wieder aufzufüllen. In der Stadt angekommen, finden wir auch gleich einen Parkplatz ganz in der Nähe des Alten Hafens und der Unteren Altstadt. CAD 20.—wollen sie für den ganzen Tag, nun gut, wir haben auch schon mehr bezahlt. Dann streifen wir kreuz und quer durch die Stadt. Wir fahren mit der Funicular hoch und laufen am Hotel Château Fontenac vorbei, fotografieren alles, was älter als 50 Jahre ist. Das Hotel de Ville (Rathaus) sehen wir auch, wie auch die Kathedrale, die Basilika, die Stadtmauer, übrigens die Einzige in Nordamerika nördlich von Mexico Stadt und die Zitadelle. Auf dem Weg durch die Upper Town treffen wir noch auf einem alten Wehrturm. Dann gehen wir in Richtung Untere Stadt und dann wieder westwärts zur Oberen Altstadt, wo wir unseren Rundgang begonnen haben. In der Unteren Altstadt, also in der Nähe des Hafens gehen wir ein frühes Abendessen in einem französisch angehauchten Restaurant einnehmen; die Spezialität dort ist Kaninchen. Wir probieren es natürlich. Zur Krönung fahren wir zu guter Letzt noch zum etwa 13 km entfernten Wasserfall Chute Montmorency, der höchste Wasserfall Kanadas mit 83 m Höhe, also 30 m höher als die Niagara Fälle. Der ist aber wirklich beeindruckend. Das Wetter war heute wieder mal trüb und zwischendurch Nieselregen, am Abend dann richtigen Regen. Wann wird das Wetter endlich besser? Die guten Prognosen verschieben sich jeden Tag um einen weiteren Tag nach hinten, also immer auf übermorgen.
08.06.2016
Heute Vormittag wollten wir eigentlich eine kleine Wanderung von ungefähr 1.5 Stunden zu einem Wasserfall unternehmen. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es war neblig mit Nieselregen. Daraufhin haben wir umgeplant und sind auf einer Strecke im Landesinnern und dann bei Rivière-du-Loup wieder dem St. Lorenz-Strom entlang bis Lévis, kurz vor Québec gefahren. Das Wetter ist sehr veränderlich, mal ist die Sicht besser und die Sonne kommt beinahe raus, dann wieder faustdicker Nebel, auch Regen ist zwischendurch dabei. Wir fahren über landschaftlich schöne Strecken, im Landesinnern fast menschenleer, am St. Lorenz-Strom schöne Örtchen mit meist steinernen Kirchen, die überwiegend silberne Dächer und Türme haben. Wir geniessen die Fahrt und kommen schliesslich im KOA-Camping in Lévis vor den Toren von Québec an.
07.06.2016
Wenn man sieht, dass man nichts sieht – dann hat es wohl Nebel. So ist es heute Morgen. Vom Felsen und vom Meer, wenige Meter entfernt, ist nichts zu sehen. Also brechen wir nach dem Frühstück auf und fahren noch ein Stück nach Norden und dann für längere Zeit Richtung Westen. Nach Gaspé lockert sich der Nebel auf und es wird mitunter recht sonnig, bis wir dann am Nachmittag durch ein ziemliches Gewitter mit Starkregen fahren. In Kanada gibt’s anscheinend kein Aquaplaning, die fahren trotz Starkregen wie die Henker. Wir fahren durch Wälder, Buchten mit Kiesstränden, über Felsenklippen mit nicht selten über 10% Steigung und danach auch wieder Gefälle. Immer wieder fahren wir durch ein kleines Dorf und vorbei an hohen Klippen. Eine sehr abwechslungsreiche und kurzweilige Fahrt. In der Zwischenzeit sind wir am St. Lozenz-Strom angelangt. Man merkt es fast nicht, endlos Wasser und grosse Wellen, aber nicht mehr salzig, und ganz, ganz in der Ferne kann man ein Ufer, die Nordküste, feststellen. Auf der Strecke fahren wir auch noch am Kanada’s grössten Windpark mit ca. 130 Windrädern vorbei; er soll der wirtschaftlichste weltweit sein. Wir übernachten bei Walmart in Rimousky. Es haben sich schon vor unserer Ankunft einige Womo's aufgestellt, und kurz vor dem Eindunkeln kommen noch ein paar dazu.
06.06.2016
In der Nacht hat es angefangen zu regnen. Richtiges Sch…wetter. Wir fahren heute über Campbellton, wo wir die Grenze nach Québec überqueren, die französischsprachige Provinz von Kanada. Wir fahren an der Südküste der Gaspé-Halbinsel entlang. Die Gaspé-Halbinsel ist im innern praktisch menschenleer, die Ortschaften findet man grösstenteils nur an der Küste entlang. Leider ist das Wetter nicht besser geworden und der Wind kommt recht bissig von der Seite. Die Fernsicht ist, natürlich auch wetterbedingt, recht eingeschränkt. Aber beim schönen Wetter kann ja Jeder reisen. Schliesslich kommen wir in Percé an. Wir mieten uns einen Platz auf dem Camping Surprise, mit Blick auf den gepiercten Felsen - leider auch etwas im Nebel versteckt. Nun hoffen wir, dass das Wetter morgen etwas freundlicher ist.
05.06.2016
Auch heute Morgen ist das Wetter etwas trüb, hochnebelartige Bewölkung. Wir stehen zusammen mit einem anderen Womo mutterseelenalleine auf dem riesigen Walmart-Parkplatz. Wir geniessen unser Frühstück und dann fahren wir los, grobe Richtung Norden. Wir benutzen den Hwy 106 + 6 und gelangen nach wenigen Kilometern nach Pictou. Dort liegt ein Nachbau der Hector, das Schiff, welches die ersten Siedler hierher brachte. Es waren etwa 200 Schotten, die am 15.09.1773 hier landeten und so den Grundstein für Nova Scotia legten. Leider konnten wir das Schiff nicht von innen besichtigen. Wegen zu geschlossen, kaane da. Dann fuhren wir halt weiter und gelangten nach etwa einer Stunde nach Tatamagouche. Hier stossen wir unweit der Hauptstrasse auf ein ulkiges Hotel und Restaurant das Train Station Inn, welches in einem alten Bahnhof und in den dort abgestellten Zügen untergebracht ist. Wer mehr Details wissen will, schaut doch mal auf die Internetseite: http://www.tatatrainstation.com/
Nach einer kurzen Besichtigung fahren wir weiter auf dem Hwy 6 dem Sunrise Trail, mehr oder weniger der Küste entlang bis Amherst. Dort überqueren wir die Grenze nach New Brunswick und fahren dann zügig Richtung Norden bis Bathurst. Das Wetter wird am Mittag freundlicher und etwas wärmer. Etwa auf halber Strecke machen wir noch einen kleinen Abstecher in den Kouchibouguac NP. In Bathurst fahren wir auf einen kleinen gemütlichen Campingplatz im Grünen. Heute mit gefrässigen Mücken, da das Wetter bei Ankunft etwas gewittrig ist. Kaum wird am Abend das Wetter stabiler, verschwinden auch die Mücken zusehends. Wir wünschen allen eine gute Nacht, wenn’s dann soweit ist.
04.06.2016
Heute ist das Wetter erstmal trüb. Wir fahren gegen 09.00 Uhr los in Richtung Cabot Trail. Bis zum Parkeingang des Cape Breton Highlands NP sind es aber noch etwa 70 km. Schöne Küstenstrasse. Leider ist das Wetter ein Wenig mies, zwischendurch regnet es. Am Parkeingang kommen wir zügig durch, wir haben ja den Jahrespass für alle kanadischen Parks gelöst. So brauchen wir uns nur, wenn nötig mit dem gewünschten Kartenmaterial einzudecken und los geht’s. Und je weiter wir nach Norden kommen, desto heller wird auch der Himmel und es kommt für den Rest des Tages doch dann und wann die Sonne durch. Wir geniessen die Fahrt durch die wunderschöne Landschaft und machen Halt bei ein paar kleinen Rundgängen, die wir dann zu Fuss absolvieren. Die Strasse führt uns dann nach Inverness, tönt nach Schottland, die Landschaft sieht auch so aus. Die Strasse heisst auch der Ceilidh Trail. Hier in der Gegend wird auch keltische Musik und Kultur gepflegt. Die Gegend wurde einst von Schotten mit der Fiedel in der Hand besiedelt. Zwischen Inverness und Mabou stossen auf der Wegstrecke auf eine Whisky-Destillerie, die als einzige kanadische Destillerie Single-Malt Whisky nach schottischem Vorbild herstellt. Wir besuchen die Destillerie für eine kurze Degustation, also ich, Käthi trinkt Wasser, weil sie Whisky nicht mag. Im Laden leiste ich mir eine Flasche des hochwertigen Destillats. Alkohol ist in Nordamerika halt schon teuer, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Danach fahren wir noch bis New Glasgow und übernachten auf einem Walmart-Parkplatz. Ein schöner langer Tag geht zu Ende.
03.06.2016
Wir besichtigen heute als erstes die historische Stadt Louisbourg, welche in den 1750er Jahren zerstört und vergessen und seit den 1960er Jahren wieder aufgebaut wurde. Wir geniessen den Spaziergang durch die Gassen und die Besichtigung der einzelnen Häuser. Wir erhalten einen guten Eindruck des Lebens in einer Garnisonsstadt. Dann fahren wir etwa 35 km weiter nach Glace Bay und besuchen dort noch das Minen-Museum. Hier wurde Kohle unter dem Atlantik abgebaut. Wir erleben eine interessante Führung durch die Zeche. Dann fahren wir an den Bras d’Or Lake und beziehen im KOA-Camping einen Stellplatz mit super Aussicht auf die Brücke über die wir gerade gefahren sind.
02.06.2016
Es geht los. Wir nehmen die ersten 500 km unter die Räder. Die Strasse führt uns an der Ostküste von Nova Scotia entlang bis zur Brücke nach Cape Breton, eine Insel im nordöstlichen Teil von Nova Scotia. Wir fahren entlang der Atlantikküste, durch Wälder und vorbei an kleineren und grossen Seen. Dann fahren wir über den Hwy 104/4 nach Osten bis Sidney und dann weiter in den Süden nach Louisbourg, wo wir im Camping Riverdale unser Nachlager aufschlagen.
01.06.23016
Wir machen mal Pause. Wir müssen uns zuerst finden. Strecke planen. Mietauto abgeben. Vergessenes einkaufen. Und schon ist der Tag vorüber. Übrigens ein sehr sonniger Tag, allerdings etwas frisch mit zügigem Nordwind, aber trotzdem gut zum noch etwas draussen sitzen und geniessen.