31.05.2016
Wir sind heute früh auf. Tagwache um 06.30 Uhr. Wir wollen ja schliesslich unser Womo – endlich – abholen, mit 5 Tagen Verspätung. Die Gedanken sind immer, habe ich nichts vergessen von den Unterlagen, wie kompliziert wird es wohl sein oder ist das Womo auch durch die strenge kanadische Inspektion gekommen? Nun, wir stürzen uns ins Abenteuer und fahren um 07.45 Uhr los. Zuerst zum Starbucks auf der Strecke, dann geht es durch den morgentlichen Verkehr in die Innenstadt von Halifax, wo wir um 08.30 Uhr beim Spediteur sein wollen. Wir sind 5 Minuten zu Früh da. Eine kleine Menschengruppe von Wohnmobilisten wartet bereits, Belgier und Holländer. Kurz darauf kommen die Angestellten, schliessen auf und los geht’s. Zügig machen sich die Angestellten an die Arbeit und nach gut einer halben Stunde haben wir die Papiere für den Zoll und den Hafen und die CAD 150.—bezahlt. Weiter geht es zum Zoll der ca. 600 m entfernt liegt. Etwas warten und anstehen und schon bin ich dran. Die üblichen Fragen der Zollbeamtin stehen an. Ob Waffen, Flüssigkeiten, Lebensmittel,
Tiere im Womo verstaut seien, wie lange wir in Canada bleiben wollen und so weiter. Nach dem alle Fragen zur Zufriedenheit der Beamtin beantwortet sind, kriege ich die Stempel, und weiter geht es zum Hafen. Dort ist nochmals Geduld angesagt, bis man drankommt. Dann Aussencheck des Womo, Startversuch des Motors – springt an – toll. Es scheint alles iin Ordnung zu sein. Zurück ins Büro Unterschrift holen und mit einem Hafenarbeiter die Fahrgestell-Nummer prüfen und das Ausfahrtdokument erstellen. Und los geht’s. Um ca. 10.45 Uhr sind wir aus dem Hafen raus und haben nun endlich wieder unser Womo. Nun müssen wir noch auftanken, einkaufen und zum ersten Campingplatz fahren, um unser Auto umzuladen und uns im Womo wieder einzurichten. Am Abend fallen wir dann todmüde in unsere Betten.
30.05.2016
Stadtbesichtigung von Halifax. Das Wetter heute Morgen ist miserabel. Teils schüttet es wie aus Kübeln. Wir fahren zuerst zu Starbucks, um uns einen Kaffee zu genehmigen. Dann fahren wir in die Stadt. Aber angesichts des Wetters beschliessen wir zuerst zum Hafen zu fahren. Vielleicht sehen wir ja, ob unser Womo da ist. Und tatsächlich, wir werden fündig. In Sichtweite des Aussenparkplatzes steht es ja. Es ist angekommen. Jetzt hoffen wir nur, das möglichst nichts kaputt oder abhanden gekommen ist und die Papiere morgen früh bei der Speditionsfirma vorliegen. Dann fahren wir in die Stadt und machen einen ausgiebigen Museumsbesuch im Maritime Museum of Atlantic. Dieses Museum beherbergt unter Anderem eine Titanic Abteilung. Dann besuchen wir die Brauerei Alexander Keith’s, wo wir etwas zu Mittag essen. Die Brauerei kann allerdings in dieser Jahreszeit nur an Wochenenden besichtigt werden. Dann streifen wir noch durch die Einkaufspassage, welche vornehmlich durch Essensstände geprägt ist. Und schliesslich steigen wir noch zur Zitadelle hoch und geniessen den Ausblick auf die Stadt. Und schon ist wieder ein Tag rum.
29.05.2016
Die Reise führt uns heute den Leuchtturm Weg entlang. Dies ist eine Küstenstrasse, welche, mehr oder weniger, keine Bucht auslässt, bis nach Halifax. Wir kommen auch an den beiden Gedenkstätten für den Flugzeugabsturz der Swissair 111 vom 02.09.1998 vorbei, welche sich beidseitig der St. Margarets Bay, in Bayswater und in Peggy’s Cove befinden. Wir fahren durch eine schöne Landschaft, welche von Meeresarmen, Wälder, kleinen Seen und zunehmend schönen Häusern geprägt ist. In Peggy’s Cove spazieren wir noch um den dort stehenden Leuchtturm herum und klettern über die runden Felsen, wie gefühlte tausend andere Menschen. Schliesslich ist ja Sonntag, und Peggy’s Cove scheint ein beliebtes Ausflugsziel der Bewohner von Halifax und Umgebung zu sein. Dann fahren wir weiter in Richtung Halifax, wo wir etwas ausserhalb der Stadt an einem kleinen See ein schönes und günstiges Motel finden.
28.05.2016
Heute fahren wir nach dem Frühstück zuerst einmal zu einem Aussichtspunkt, von wo man das ganze fruchtbare Tal, welches sich von Wolfville bis nach Annapolis Royal hinzieht, überblicken kann. Seit kurzem wird dort auch Wein angebaut; mit beachtlichem Erfolg. Der Wein ist gut; wir haben ihn probiert. Danach fahren wir mal auf der Seite der Bay of Fundy (eher neblig), mal auf der Seite des fruchtbaren Tals (teils sonnig und etwa 5°C wärmer als am Meer) des Gebirgszugs , der das Tal von Norden her abschirmt. In Annapolis Royal machen wir einen kurzen Spaziergang am Hafen und durchs Örtchen. Danach fahren wir quer durch die Halbinsel an die Südküste von Nova Scotia, durch schier endlose Wälder mit vielen kleinen, teils unberührten Seen. Schliesslich erreichen wir Bridgewater, wo wir im Lighthouse Motel übernachten.
27.05.2016
Wir reisen über Five Islands, wo wir den dortigen Leuchtturm besuchen, über Economy nach Truro. Dort statten wir dem Victoria Park, der grünen Lunge der Stadt, einen Besuch ab. Wir laufen die 900 m zum Wasserfall (ca. 10 m hoch, aber wenig Wasser). Dann führt uns die Strasse weiter der Bucht entlang bis Grand Pré bei Wolfville. Unterwegs besuchen wir noch den Leuchtturm von Walton. Heute quartieren wir uns in einem Motel ein. Zum Abendessen fahren wir nach Wolfville.
Das Schiff ist heute Abend in Halifax eingetroffen. Wenn alles rund läuft, können wir unser Womo am Dienstagmorgen abholen.
26.06.2016
Wir besuchen heute Vormittag nochmals die Hopewell Felsen, um das ganze bei Ebbe zu betrachten. Bei Ebbe kann man auf dem Strand rumspazieren und ganz an die Felsen herangehen. Auch können die ausgewaschen kleinen Höhlen teilweise begangen werden. Sehr eindrücklich. Danach fahren wir über Moncton nach Amherst, wo wir die Grenze nach Nova Scotia überqueren. Dann fahren wir durch viel Landschaft, vor allem Wälder, auf der Küstenstrasse über Joggin, New Salem nach Advocate Harbor. Hier machen wir noch einen Abstecher zum Cape d’Or, welches nach dem früheren goldenen Glanz so genannt wurde. Der Glanz kam vom Kupfer, das dort vorkam. Es wurde in der Zwischenzeit jedoch abgebaut, so dass der Glanz verloren ging. Geblieben hingegen ist das hübsche Plätzchen mit dem Leuchtturm. Weiter geht es dann noch bis Parrsboro, wo wir in das schöne Maple Inn einziehen. Das Inn hat 8, mit viel Liebe gestaltete, Themenzimmer in einem 1893 erbauten und hübsch renovierten Haus. Die Inhaber stammen aus Oesterreich und stecken ihr ganzes Herzblut in das Motel, mit sichtlichem Erfolg. (http://www.mapleinn.ca/)
25.05.2016
Wir verlassen St. John, nachdem wir bei Mac Donald’s gefrühstückt haben in Richtung Fundy Bay weiter nach Nordosten. Wir erreichen St. Martins, im Hafen stehen die Schiffe auf dem Trockenen, es ist wohl Ebbe. Wir fahren weiter dem Fundy Trail Parkway entlang bis an dessen Ende und geniessen die Aussicht auf den noch vorhandenen Nebel. Am Strand beobachten wir wie die Flut hier schnell reinkommt. Innert 5 Minuten steigt das Wasser um ca. 20 cm an. Da muss man auf einem flachen Strand schon schnell laufen. Da dieser Scenic Trail noch eine Sackgasse ist müssen wir die 15 km wieder zurückfahren. Wir kommen wieder nach St. Martins. Diesmal haben die Schiffe wieder genügend Wasser unter dem Kiel. Dann führt uns die Strasse weiter über Sussex, den Fundy National Park und Alma nach Hopewell Cape. Hier befinden sich die berühmten Blumentopf-Felsen. Wir buchen dort auch gleich ein Motelzimmer und besuchen nach dem Nachtessen noch die Felsen. Ein aussergewöhnlicher Anblick.
24.05.2016
Wir fahren durch fast menschenleeres Land in Richtung Grenze zu Kanada über gute und weniger gute Strassenabschnitte und vorbei an schönen Buchten und Wäldern soweit das Auge reicht. Auf kanadischem Boden fahren wir zuerst nach St. Andrews-by-the-Sea. Schön an der Südspitze einer kleinen Halbinsel in der Passamaquoddy Bay gelegen. Wir fahren weiter, möglichst auf Landstrassen bis St. John, wo wir in einem kleinen Motel unser Nachtlager beziehen. Wir fahren in die Stadtmitte zum Nachtessen und einen kleinen Bummel durch den Stadtkern.
23.05.2016
Wir fahren kreuz und quer durch den Acadia National Park. Lösen in einem Gift Shop (Souvenier-Laden) eine Bewilligung, dass wir den Park befahren dürfen. Wir fahren auf den Cadillac Mountain (ca. 460 müM). Hier geniessen wir die schöne Aussicht bei einem Rundgang um den Gipfel. Der Wettergott ist uns ja auch hold und beglückt uns mit schönem mildem Wetter. Auf dem Berg ist es natürlich etwas windig, aber wen wundert das bei dieser exponierten Lage. Nachdem auf unserer anschliessenden Rundfahrt alle Seen und Meeresbuchten fotografiert sind, kehren wir im Restaurant Route 66 in Bar Harbor für einen späten Zmittag (oder sehr frühen Znacht) ein. Ob Lunch oder Dinner ist hier Einerlei, meist ist die Karte ja sowieso dieselbe, nur hat es am späten Nachmittag viel weniger Leute im Restaurant und daher viel ruhiger. Das Gebäude des Restaurants wurde nach einem Brand von 1984 aus Teilen einer alten Kirche neu errichtet und im 50-er Jahre Stil eingerichtet, mit viel Sammelsurium aus dieser Zeit. Danach haben wir noch Zeit, das Seal Cove Auto Museum zu besuchen. Die Sammlung besteht aus über 50 Autos, meist aus der Zeit von 1900 – 1930. Die meisten Fahrzeuge sind schön renoviert, es hat aber auch einige, die absichtlich im Originalzustand versiegelt wurden, um aufzuzeigen wie sie vorgefunden, bzw. wiederentdeckt wurden. Danach kehren wir ins Motel zurück und geniessen den Abend mit Berichtschreiben und Bürokram.
22.05.2016
Von Brunswick fahren wir auf der US 1 weiter nach Nordosten. Da kommen wir an einem Freilichtmuseum mit Schmalspurbahn vorbei. Leider macht das Museum erst am Memorial Day, also in einer Woche auf. Wir fahren also weiter und machen einen Abstecher zum Pernaquid Leuchtturm. Die Natur macht sich immer mehr breit und die Siedlungen werden immer weniger dicht. Nachdem wir den Leuchtturm und das kleine Museum besucht haben, fahren wir weiter, zurück auf die US 1, über Rockland, Belfast bis zum Acadia National Park. Je weiter wir fahren, desto menschenleerer werden die Landstriche und die Natur und die Wälder, Seen und Flüsse werden zusehens unberührter. Dann am Penobscott River schwingt sich eine elegante Brücke über den Fluss. Die Sensation daran ist, dass man auf einen der Pfeiler der Hängebrücke mit einem Lift auf 128 m Höhe hinauffahren kann. Eine exzellente Aussicht von dort oben!! Dann besuchen wir noch das gleich angrenzende Fort Knock. Nicht zu verwechseln mit der US-Schatzkammer, heisst nur gleich. Gleich zweigt es ab und wir fahren in Richtung Acadia NP. An der Südspitze der Halbinsel beziehen wir ein Zimmer in einem schönen Motel mit schöner Aussicht.
21.05.2016
Wir besuchen zuerst das Seashore Trolley Museum in Kennebunk. Es wurde im Jahr 1939 gegründet und nimmt für sich in Anspruch, die grösste Sammlung an Trambahnen weltweit zu besitzen. Wir können mit einem historischen Tram ca. 2.5 km auf der alten, restaurierten Strecke fahren, die einst Teil des Tramnetzes an der Ostküste war. Allerdings verkehrten nur von ca. 1907 bis 1927 Passagiertrams, dann wurde die Strecke noch für einige Jahre als Gütertransportstrecke benutzt und schliesslich 1937 aufgegeben. Das Museum besitzt zahlreiche Trambahnen aus allen Epochen des Nahverkehrs in den USA und Weltweit. Danach fahren wir nach Cape Elizabeth, um uns den ältesten Leuchtturm der Ostküste anzusehen. Es ist gerade in Renovation und daher eingerüstet. Schade. Aber der Ausblick auf die Küstenlandschaft ist atemberaubend und das Wetter macht ja auch mit – angenehme 23°C. Dann geht es weiter nach Portland, der Hafen der 160 km näher an Europa liegt als alle übrigen in den USA. Dort machen wir im Hafenquartier einen Rundgang. Dann besuchen wir noch den Outlet der LL. Bean Co. In Freeport, welche 1912 bekannt wurde durch seine Gummi-Lederstiefel. In Freeport wird heute auf einer riesigen Ladenfläche alles verkauft, was für Outdoor-Aktivitäten nötig oder unnötig ist. Dann fahren wir noch ein paar Meilen um in Brunswick ME ein Motel zu suchen und zum Abendessen.
20.05.2016
Heute besuchen wir das 1792 gegründete und 1992 aufgegebene Shaker-Dorf Canterbury NH. Die Shaker sind eine christliche Freikirche in den USA. Heute sind sie beinahe ausgestorben. Hier ein wenig Hintergrundwissen zu den Shakern.
„Die Glaubensgemeinschaft der Shaker zeichnet sich durch eine hohe Arbeitsethik und ein nahezu klösterliches, zölibatäres Gemeindeleben aus. Sie brachten ihren Glauben auch in der Einhaltung calvinistischer Wirtschaftsprinzipien zum Ausdruck: “Hands to work and Hearts to God”(deutsch: „Die Hände bei der Arbeit, die Herzen bei Gott“).
Für die Shaker sind Tugenden wie Fleiß, Kreativität und das Streben nach höchster handwerklicher Produktqualität Grundvoraussetzungen für ein gottgefälliges, freudvolles Leben. Die Arbeit, die sie als Gottesdienst sehen, spielt im Shakerleben eine zentrale Rolle. Daher gehörten die Shakergemeinden im Osten der USA Mitte des 19. Jahrhunderts zu den wohlhabendsten und wirtschaftlich erfolgreichsten des Landes, zudem hatte dies bei ihren Mitgliedern eine überdurchschnittliche Bildung zur Folge. Die Shaker waren eine ordnungsliebende und durchorganisierte Gemeinschaft. Sie liebten gerade sachliche und praktische Strukturen. Shaker lehnen den technischen Fortschritt nicht ab, vielmehr gingen aus ihren Unternehmungen zahlreiche Erfindungen wie die Kreiselegge, eine frühe Waschmaschine, die Wäscheklammer und die Kreissäge hervor. Die Shaker des 19. und frühen 20. Jahrhunderts handelten an der Börse, galten als versierte Finanzdienstleister und gehörten den Beraterstäben sechs US-amerikanischer Präsidenten an, darunter denen von Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt. Shaker leben nicht als Familien zusammen, sondern ehelos um des Himmelreiches willen und ohne Privateigentum. Allerdings lebten Männer und Frauen unter einem Dach, aber getrennt nach Geschlecht in separaten Haushälften, die Frauen im Norden und Osten, Männer im Süden und Westen. Kindern, die mit in die Gemeinschaft aufgenommen wurden, wurde nach Vollendung des 21. Lebensjahres angeboten, in die Gemeinde aufgenommen zu werden oder sie zu verlassen. Wollten sie die Gemeinde verlassen, wurden sie intensiv auf das Leben „draussen“ vorbereiten und ausgebildet. Neue Mitglieder kamen nur durch eintretende Erwachsene sowie aufgenommene Waisenkinder in die Gemeinschaft. Mit der Verbreitung staatlicher Waisenfürsorge verloren die Gemeinden einen großen Teil ihres potenziellen Nachwuchses.“ (Quelle: Wikipedia)
Nach diesem Eintaucher in eine für uns seltsam anmutenden Welt cruisen wir durch die hügelige Landschaft von New Hampshire wieder in Richtung Atlantik. Kurz vor dem Erreichen der Küste überqueren wir die Grenze zum Bundesstaat Maine, dem östlichsten Bundesstaat der USA und der einzige Bundesstaat, der nur an einen anderen grenzt, nämlich New Hampshire. Wir fahren auf der Küstenstrasse bis Kennebunk. In Kennebunkport gönnen wir uns ein schönes Abendessen.
19.05.2016
Nach einem guten Frühstück ist heute eine Besichtigung von Portsmouth angesagt. Wir starten im Strawbery Banke Museum. Der Name „Strawbery Banke“ stammt von den ersten Siedlern, weil sie bei der Entdeckung eine Menge wilder Erdbeeren vorfanden. Es war auch der erste Name der Stadt Portsmouth. Das Strawbery Banke Museum ist ein schönes Freilichtmuseum, welches zum grössten Teil aus Häusern besteht, die immer schon hier gestanden sind. Nur ein paar wenige wurden von woanders hierher gebracht. Die Häuser stammen meist aus dem 18. bis 19. Jahrhundert und wurden alle sorgsam restauriert. Im Innern werden das Leben in diesen Häusern und das Handwerk dargestellt. Eine schöne und gemütliche Besichtigungstour. Danach begeben wir uns zu Fuss auf einen Stadtrundgang, der uns an weiteren sehenswerten Häusern aus dieser Zeit vorbeiführt. Als krönenden Abschluss gehen wir noch am Hafen etwas Fischiges essen.
18.05.2016
Wir starten den Morgen mit einem schönen Frühstück im Hotel. Dann Zimmeraufräumen und Packen. Das ganze Gepäck ins Auto verstauen und ab geht’s in Richtung Nordosten. Den ersten Halt machen wir in Lynn bei einem Supermarkt um unseren Wasservorrat aufzustocken. Dann geht es weiter nach Salem. Dort besuchen wir das Salem Witch Museum, welches die Hexenverfolgung im Jahr 1692 in diesem Ort mit lebensgrossen Wachsfiguren darstellt. Das Ganze ist in eine ¾-stündige Führung verpackt, mit viel Hintergrundinfos über die Hexenverfolgung in dieser Zeit. Danach fahren wir der Küstenstrasse entlang über die Halbinsel Cape Ann (Rockport), weiter der Küstenstrasse Highway 1A entlang über die Grenze nach New Hampshire. Dieser Bundesstaat verfügt über nur 30 km Küstenlinie, diese ist aber eine der schönsten der USA; kilometerlange flache Sandstrände, schöne Anwesen in sattgrünem englischen Rasen gelegen; eine Augenweide. Wir fahren heute bis Portsmouth, die drittälteste britische Siedlung in Nordamerika, die wir morgen ausgiebig besichtigen wollen. Heute gehen wir noch in das Restaurant der örtlichen Kleinbrauerei, die gutes süffiges Bier braut, und geniessen dort ein gutes Abendessen (auch feste Nahrung).
17.05.2016
Heute ist Autotauschtag. Wir fahren zur nahen Vermietstation und tauschen das Auto ein. Alles geht reibungslos. Wir haben jetzt ein etwas grösseres Auto erhalten. So können wir unser Gepäck auch besser verstauen. Heute erfahren noch, dass das Schiff mit unserem Womo verspätet ist. Es soll erst ca. 5 Tage später in Halifax eintreffen. Nun, so haben wir ein wenig mehr Zeit für die Reise in den Norden, und der Frühling erhält eine Chance vor uns dort zu sein. Schade aber auch, so müssen wir noch länger auf unsere gewohnten Betten und die eigene Umgebung verzichten. Auf dem heutigen Tagesprogramm steht ein Besuch von Boston. Wir beginnen unseren Stadtrundgang mit einer Taxiboot-Fahrt von Eastern Boston in die Innenstadt zum Long Warf. Wir gehen zum Boston Common, dem Stadtpark von Boston, übrigens der älteste öffentliche Park der USA. Dort beginnt der Freedom Trail, welcher an den meisten wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbeiführt. Wir laufen den etwa 4,5 km langen Weg ab und bestaunen die Vielfältigkeit der Stadt. Modernes und Altes stehen unmittelbar beieinander. Als Höhepunkt besuchen wir noch die USS Constitution, welche infolge Instandsetzungsarbeiten im Trockendock liegt. Ein eindrückliches Schiff, welches schon im 19. Jahrhundert im Dienst stand. Zum Abendessen fahren wir dann mit der U-Bahn nach Cambridge, wo die bekannte Harvard University beheimatet ist. Wir haben da eine Adresse, direkt bei der Universität, von einem aussergewöhnlichen Hamburger-Lokal. Aussergewöhnlich deshalb: Es besteht die Auswahl an ca. 40 verschieden Burgern; es sollen eine von den besten Hamburger in den USA sein; es sollen schon viele Berühmtheiten aus Musik- und Showbusiness hier diniert haben; es gibt keinen Alkohol (wahrscheinlich weil neben der Uni?); es gibt keine Toiletten. Auf meine Frage, wo denn die Toiletten seien, gab mir die Bedienung zur Antwort: „Wir haben keine, aber ich gebe Ihnen zwei Erfrischungstücher.“ Wie soll das jetzt funktionieren mit den Tüchlein, wenn ich Pipi muss???? ... Aber auf jeden Fall, die Hamburger waren speziell und sehr gut. Danach fahren wir mit U-Bahn und Wassertaxi zurück zum Hotel.
16.05.2016
Es ist immer noch sehr windig heute. Wir geniessen zuerst ein schönes Frühstück mit Familienanschluss und Aussicht auf Strand und Meer im B&B. Frisch gestärkt machen wir uns danach auf die Socken (Reifen), um noch eine kleine Rundfahrt durch Cape Cod zu machen. Dann fahren wir weiter nach Plimoth Plantation bei Plymouth. Dies ist ein Freilichtmuseum, das mit Schauspielern bestückt ist, die die Lebensweisen und Handwerke der Ureinwohner und der neu ankommenden Siedler präsentieren. Die Siedler sind so um 1620 mit der Mayflower dort angekommen. Dieses Schiff haben wir schon in Mystic Seaport gesehen. Es wird dort im Moment renoviert und kommt im Sommer wieder nach Plymouth. Wir machen einen gut 2-stündigen Rundgang, der sehr eindrücklich ist. Danach begeben wir uns auf den Weg nach Boston. Wir übernachten im Hyatt Boston Harbor mit Blick auf den Hafen und die Stadt und in der Nähe der Mietwagenfirma. Wir müssen ja morgen das Auto tauschen, da von New York aus keine Einwegmieten nach Kanada möglich sind. Wir nehmen unser Nachtessen im Hotel ein.
15.05.2016
Wir fahren weiter in Richtung Boston. Wir wählen allerdings die Küstenstrasse, welche uns durch schöne Orte führt. Wir erreichen Providence, die Hauptstadt von Rhode Island. Das ist der kleinste Bundesstaat der USA und ist etwa so gross wie der Kanton Waadt. Rhode Island hat etwas mehr als 1 Mio. Einwohner. Wir machen einen kleinen Bummel durch die Innenstadt. Dann fahren wir weiter nach Newport. Diese Stadt gilt als Seglerhauptstadt, wurden doch hier zwischen 1851 und 1983 24-mal der America’s Cup ausgetragen. Bekannt sind ausserdem die vielen schönen Villen und Herrschaftshäuser, die hier zu sehen sind. Wir befahren auch den Ocean Drive, der ebenfalls an schönen Häusern und der Küste entlang führt. Danach fahren wir weiter nach Cape Cod. Dort wählen wir die Südroute und landen schliesslich in Dennis Port, wo wir ein schönen B&B direkt am kilometerlangen Sandstrand finden. Leider ist der Wind etwas bissig, so dass an einen Strandspaziergang nicht zu denken ist. Wir fahren stattdessen ins Dorf um ein gutes Abendessen zu geniessen.
14.05.2016
Um 10.00 Uhr können wir unseren Mietwagen abholen. Die Mietwagen-Agentur ist nur 2 Strassen vom Hotel entfernt. Wir bekommen einen Fiat 500X, eine aufgeblasenen Version des Fiat 500. Wir verlassen New York. Der Verkehr ist grässlich. Wir sind froh, als wir einige Kilometer ausserhalb sind und der Verkehr etwas erträglicher wird. Unser Weg führt uns über New Haven, wo wir den Campus der berühmten Yale Universität besuchen. Danach fahren wir weiter nach Mystic, wo es ein hübsches Freilichtmuseum eines alten Städtchens mitsamt einem Hafen gibt. Wir machen einen kleinen Rundgang. Danach checken wir im Whaler’s Inn im Städtchen Mystic ein. Es ist ein hübsches, charmantes Hotel in einem alten Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Mystic-River.
13.05.2016
Für heute Mittag ist schlechtes Wetter angesagt. Darum entschliessen wir uns für einen Spaziergang durch den Central Park bis zum Naturhistorischen Museum. Wir besichtigen dieses Museum (bekannt aus dem Film „Nachts im Museum“) ausgiebig und geniessen die ausgestellten Exponatate, im Speziellen die Themenbereiche mit den Themenfenstern und die Dinosaurierausstellung. Aber auch die Ausstellungen über die Erdgeschichte und die Evolution kommen nicht zu kurz. Geschafft von den vielen Eindrücken geniessen wir dann noch einen Besuch in Madame Tussaud’s Wachsmuseum. Hungrig gehen wir dann nochmals zu Guy Fieri’s American Kitchen und geniessen den schönen Hamburger.
12.05.2016
Wir fahren mit der Subway an den Strand. Direkt von der 42th Street fährt die U-Bahn in ca. 1 Stunde an den Strand von Coney Island. Wir spazieren von der Endstation vorbei an der Wall of Fame der Hot Dog „Fresser“, dann dem Strand entlang, raus aufs Pier und zurück zum Hot Dog Stand von Nathan’s, welcher diese bereits seit über 100 Jahren dort zubereitet. Natürlich müssen wir auch so einen Original Hot Dog probieren. Dann fahren wir wieder zurück zum Central Park, gehen dort noch etwas spazieren und besuchen schliesslich noch den dortigen Zoo. Danach besuchen wir noch die Filiale des AAA (American Automobile Association), wo wir als TCS-Mitglied gratis Kartenmaterial und Reiseführer abholen können. Danach gönnen wir uns ein schönes Abendessen in einem italienischen Steakhouse.
11.05.2016
Heute gehen wir ins Bistro vis à vis vom Hotel zum Frühstück. Danach machen wir uns mit der Subway auf den Weg zum Meatpacking Distrikt, um auf The High Line zu wandeln. Dies ist eine ehemalige Hochbahnstrecke, welche begrünt und für Fussgänger zugänglich gemacht wurde. Die ganze High Line erstreckt sich von der Gansevoort Street bis zur 34th Street auf einer Länge von ca. 2,5 km. Wir laufen die ganze Strecke ab und geniessen die Aussichten. Zurück gehen wir dann quer durch Chelsea, wo wir noch den Chelsea Market, eine Einkaufs- und Esshalle in einer ehemaligen Biscuit Fabrik (National Biscuit Company, Nabisco) besuchen. Dann steigen wir wieder in die Subway, um nach Brooklyn zu fahren. Wir wollen noch das MTA Transport Museum besuchen, das Museum der New Yorker U-Bahn. Dieses ist im ehemaligen Bahnhof Court Street untergebracht und erzählt die Geschichte der Subway. Das Museum beherbergt ausserdem eine grosse Anzahl alter und neuerer U-Bahnwagen der Subway. Anschliessend fahren wir wieder in die Stadt zurück, um im Restaurant Guy‘ American Kitchen von Guy Fieri ein frühes Abendessen einzunehmen. Der Burger und das Huhn waren riesig! …und gut!
10.05.2016
Heute schlafen wir mal aus. Dann gehen wir zu Applebee’s zum Frühstück. Nach dem Genuss des reichhaltigen Frühstücks machen wir uns zu Fuss und mit der Subway auf zur Anlegestelle der Staten Island Ferry. Wir nehmen diese Gratisfähre, um nahe an der Freiheitsstatue vorbeifahren zu können. Wir wollen uns nämlich nicht ins Touristengetümmel der Liberty Island Ferry stürzen, welche erst noch überteuert ist, ($ 28.00 pro Person), und erst noch lange Wartezeiten beinhaltet. Von Staten Island aus geniessen wir die Aussicht auf die Skyline von New York. Nach der Rückfahrt mit der Fähre besuchen wir noch den Ground Zero und das Finanzviertel. Dann nehmen wir noch die Brooklin Bridge unter die Füsse. Unser frühes Abendessen nehmen wir dann im Meatpacking Distrikt ein. (14th Street / 9th Avenue). Anschliessend gehen wir ins Hotel zurück, um uns für’s Musical Chicago frisch zu machen, welches um 20.00 Uhr beginnt. Wir geniessen die Musik und den Tanz der Musical-Vorführung. Danach kehren wir ins Hotel zurück um uns in der Bar noch einen Schlummertrunk zu genehmigen. Dann sinken wir todmüde in unsere Betten.
09.05.2016
Heute absolvieren wir eine Stadtrundfahrt durch Manhattan. Zuerst besuchen wir die John Lennon Gedenkstätte im Central Park vor dem Wohnsitz von Yoko Ono, dem Dakota Wohnhaus. Dann führt uns der Weg weiter nach Harlem, wo wir eine typische Wohnstrasse mit den bekannten braunen Häusern besuchen. Dann fahren wir die 5th Avenue Richtung Süden, vorbei am Empire State Building und den Versicherungstürmen bis zur Ecke Broadway / 5th Avenue am Madison Square Park, wo das berühmte Flatiron Building steht. Der Name kommt von der Grundform des Gebäudes, die aussieht wie eine Bügeleisenfläche. Anschliessend besuchen wir noch China Town und Little Italy, welches allerdings immer mehr von China Town verdrängt wird. Dann führt uns die Tour weiter zur Brooklyn Bridge, vorbei am Finanzzentrum, zum Battery Park, wo man eine gute Aussicht auf die Freiheitsstatue und den One World Trade Tower hat. Anschliessend geht es noch vorbei an Ground Zero. Die Tour endet um ca. 14.00 Uhr vor dem Macy’s Warenhaus. Wir haben jedoch Hunger und fahren daher mit der Subway zur 9th Avenue zwischen 14th und 15th Street, um im Old Homestead eine grossen Edelhamburger zu verspeisen, gefolgt von einem üppigen Dessert. Danach fahren wir zurück zu Macy’s, um das Warenhaus zu erkunden und natürlich die berühmte Holzrolltreppe zu besichtigen. Dann laufen wir erschöpft dem Broadway entlang Richtung Norden bis zum Times Square und dann zu unserem Hotel.
08.05.2016
Muttertag. Wir haben eine Harlem Gospel Tour gebucht. Treffpunkt ist um 09.00 Uhr beim Sharaton Hotel. Wir erfahren auf dieser Tour viel über den einst so verruchten Stadtteil und dessen Geschichte. Wir besichtigen die grösste Kirche von New York in Harlem, die grösser als der Kölner Dom ist, und immer noch unvollendet ist. Anschliessend machen wir noch Halt an der Columbia Universität und am Grant-Memorial. Ulysses Simpson Grant war der 18. Präsident der USA und massgeblich am Friedensprozess am Ende des Sezessionskrieges beteiligt. Um 11.00 Uhr dürfen wir in der Friendly Church in der Bronx einem authentischen Gospel-Gottesdienst beiwohnen. Bei dieser Kirchgemeinde sind Touristen herzlich willkommen, da sie der Kirchgemeinde, die ausschliesslich privat finanziert wird, hilft zu überleben und ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Die Kirchen in den USA geniessen keinen staatlichen Schutz, wie in Mitteleuropa. Am Nachmittag schlendern wir auf der Südseite des Central Parks zur 5th Avenue, die weltweit wohl teuerste Einkaufsmeile. Dort liegt auch das Rockefeller Center, wo wir auf dem Dach des Gebäudes in der 67. – 69. Etage die Aussicht über ganz Manhattan geniessen. Von hier aus sieht man das Empire State Building und den Central Park hervorragend. Danach fahren wir mit der Subway zum Battery Park, dort wo die Fähren zur Freiheitsstatue ablegen. Wir schlendern durch den Park und geniessen die Abendsonne bei einem kühlen Getränk. Dann fahren mit der Subway, den Jet-Leg noch in den Knochen, müde zu unserem Hotel.
07.05.2016
Wir müssen heute früh aufstehen, um 06.30 Uhr ist das Taxi bestellt zum Flughafen Hamburg. Dort angekommen, sehen wir dass der Flieger bereits über eine Stunde verspätet ist. Zum Glück haben wir BusinessClass gebucht. Erstens brauchen wir nicht lange anzustehen und zweitens haben wir eine schöne Lounge in der wir noch gratis frühstücken können. So vergeht die Wartezeit schneller. Schliesslich hebt der Flieger mit fast 2 Stunden Verspätung ab. Es ist ein ruhiger Flug, Dauer 8 ½ Stunden. In Newark angekommen steigen wir in einen Shuttlebus, der uns ins Hotel Riu Plaza in der Nähe des Times Square bringt. Wir gehen noch mal um den Block spazieren und genehmigen uns im Irish-Pub noch einen Schlumi und gehen dann zu Bett. Es ist zwar noch hell draussen, aber für uns war es ein langer Tag.