In diesem Winter zieht es uns in den tropischen Süden von Mexiko, diesmal ohne Wohnmobil. Wir besuchen dort endlich mal ein Schweizer Ehepaar, welches wir seinerzeit, das heisst vor 4 Jahren, im Süden der USA im Grenzgebiet von Alabama und Florida kennengelernt haben. Manuela und René führen am schönen Surferstrand von Zicatela bei Puerto Escondito ein kleines Hotelito mit 8 Zimmern.
In Puerto Escondido erkunden wir zuerst mal die Märkte und die Stadt.
Von der Fussgängerüberführung zum Supermarkt haben wir die schönste Aussicht auf die Stadt und den 5 km langen Strand von Zicatela.
Als erstes erkunden wir den Strand von Zicatela. Als wir ankamen, waren die Wellen bis 2 Meter hoch und lockten somit die versierteren Surfer an. Zum Schwimmen ist es hier zu gefährlich, da eine ablandige Strömung vorherrscht und die Wellen viel zu hoch sind.
Am Playa Principal können wir richtig baden gehen mit tausenden Einheimischen. Dort ist es dann richtig laut und wuselig, aber eben halt auch typisch mexikanisch.
Auch die netten Strandrestaurante und die Strandbars sind vor uns nicht sicher. Wir essen dort so manchen guten Fisch und frisches Meeresgetier.
In den ersten Tagen nach unserer Ankunft ist es noch etwas gewittrig. Am späteren Nachmittag und am Abend entluden sich teils heftige tropische Gewitter. Da blitzte und donnerte es teilweise stundenlange und es schüttete wie aus Giesskannen.
Auf Schritt und Tritt begegnen uns bemalte Fahrzeuge, Hauswände und sogar ganze Stützmauern von Strassen.
Dann am 1. und 2. November ist jedes Jahr "Dia des Muertes" gefeiert. Diese Festlichkeiten gehen auf einen uralten Brauch der indigenen Bevölkerung zurück. Weil die katholische Kirche diesen Brauch nicht eliminieren konnte, wurde ein Kompromiss gefunden, und der Tag der Toten wird an Allerheiligen und Allerseelen zelebriert. Der indigene Glaube besagt nämlich, dass die Toten einmal im Jahr zu den Lebenden zurückkehren. Dementsprechend werden die Gräber und die Häuser geschmückt und der Weg zu den Angehörigen mit Blüten versehen, dass die Toten den Hin- und Rückweg auch sicher finden. Weiter werden die Häuser und Plätze mit bunten Totenfiguren verziert. Selbst die Menschen verkleiden sich mit entsprechenden Kostümen; Halloween lässt grüssen.
Auch die Stimmung bei den Sonnenuntergängen und am Abend ist wunderschön.
Wen wundert es dann, dass der Sonnenuntergang jeden Abend zahlreiche Leute anzieht.
Am 2. November machen wir einen abendlichen Ausflug an den ca. 35 km entfernten Strand von Escobilla. Dies ist ein Naturschutzgebiet in welchem die Wasserschildkröten ihre Eier ablegen. Die Brut gedeiht dann innert ca. 48 Tagen, schlüpft aus dem Ei und findet den Weg zum Wasser selbstständig. Die Mutter legt ungefähr 150 Eier. Von den gelangen vielleicht 10 Prozent bis zum Strand. Der Rest wird zum Futter der am Strand und in der Luft lebenden Tiere.
Wir unternehmen auch immer wieder Ausflüge zu verschiedenen schönen Strandbuchten. Von diesen liegen zwei in einer Entfernung, die auch zu Fuss zu schaffen ist, wie der Strand von Puerto Angelito.
Der andere Strand ist der Playa Carrizalillo, der nur über 154 Treppenstufen erreicht werden kann.
Wir machen auch Ausflüge mit dem Mietauto. So zum Strand von Agua Blanca, der etwa 30 km entfernt, weiter südöstlich liegt. Dieser Strand hat zwischen den Felsen schöne sandige Pools in denen man stundenlange Baden kann. Im kristallklaren Wasser entdecken wir auch knallblaue kleine Fischlein.
Auch ein Ausflug nach Zipolite, der einstigen Hippi und Aussteigerdestination, darf nicht fehlen. Heute tummeln sich meist Nudisten am westlichen Teil des Strandes. Da stört es keinen, ob man nackt oder angezogen badet oder in der Sonne liegt. Jeder kann tun und lassen was er will.
Ein Ausflug führt uns auch nach Puerto Angel, etwa 1.5 Autostunden von Puerto Escondido entfernt, nicht weit von Zipolite. Dort besuchen wir den Playa Panteón, also den Friedhofs-Strand. Sieht aber gar nicht nach Friedhof aus und ist ein hübsches Eckchen, nicht überlaufen.
Vom 22. bis 27. November machen wir einen Ausflug ins ca. 250 km entfernte Oaxaca. Aufgrund der Strassenverhälnisse auf der MEX 131 wählen wir die etwas längere, aber besser befahrbare Route über Pochutla via MEX 200 und MEX 175. Die Route ist etwa 70 km weiter, ermöglicht uns aber die Strecke zu teilen. Also fahren wir am ersten Tag etwa die halbe Strecke bis San José del Pacifico. Den Ort erreichen wir nach einer Fahrzeit von etwa 4 1/2 Stunden.
Dort übernachten wir in einer hübschen 1-Zimmer-Hütte (Cabaña) des Hotels La Puesta del Sol und geniessen den Abend bei Cheminee-Feuer. Die Ortschaft San José del Pacifico liegt auf etwa 2600 müM mitten in der Sierra Madre, dementsprechend kühl ist es am Abend. Die Gebirgsstrecke der Strasse misst etwa 130 km und entspricht mit den Kurven und der möglichen Durchschnittsgeschwindigkeit etwa zweimal der Strecke Chur Arosa und zurück aber mit grösseren Höhenunterschieden.
Nach San José del Pacifico geht es wieder langsam für etwa 30 km talwärts. Wir erreichen dann die Ebene von Oaxaca. Bis zur Stadt sind es dann aber immer noch etwa 100 km durch eine ziemlich flache Hochebene (ca. 1600 müM). Wir erreichen die Stadt nach 3 1/2 Stunden Fahrzeit. Unsere Unterkunft, das Hotel Ferri, befindet sich mitten in der Altstadt gleich angrenzend zur Fussgängerzone.
Das Hotelzimmer ist schön und sauber und wir haben im Innenhof auch einen Parkplatz. Vor dem Hotel hat es bereits schon Marktstände die zum erweiterten Markt Benito Juárez.
Zum Abendessen gehen wir den Mercado 20 de Noviembre, der gerade angrenzend zum Mercado Benito Juárez liegt. Der Mercado 20 de Noviembre ist ein reiner Verpflegungsmarkt. Da gibt es dutzende von Verpflegungsständen mit Sitzgelegenheit und sonstige Esswaren zu kaufen. Wir sind dort wahrscheinlich die einzigen Ausländer.
Am nächsten Tag fahren wir auf den rund 3 km entfernten Monte Alban. Dort sind Ausgrabungen aus der Zeit der Zapoteken. Zuerst die Olmeken und dann Zapoteken lebten dort etwa in der Zeit von 800 vor Christus bis 900 nach Christus. Die Blütezeit war etwa von 300 bis 900 nach Chr. Monte Albán war die Hauptstadt der Zapoteken.
Monte Albán liegt etwa 400 m über dem Talgrund in einer Höhe von rund 2000 müM. So können wir eine schöne Aussicht über die Stadt Oaxaca de Juárez geniessen.
Grabkammer am Anfang der Besichtigung.
Je weiter wir auf dem Berg kommen, desto imposanter werden die Gebäudereste.
Sogar ein Ballspielfeld in H-Form mit Tribüne konnte noch ausgegraben werden.
Am Donnerstag fahren wir dann zum Hierve el Agua.
Die letzten 12 km der Fahrt dorthin waren recht abenteuerlich und führten über eine löchrige Schotterpiste mit viel Staub. Die Piste führte über einen 2300 müM hohen Pass.
Am Hierve el Agua entspringen Quellen, die natürliche Pools formen. Durch das stark mineralhaltige Wasser haben diese eine schöne Farbe. In diesen Pools konnte man auch baden, doch das Wasser war nicht mehr ganz so warm (24°C). Schliesslich befinden wir uns ja auf etwa 1800 müM.
Die versteinerten Wasserfälle sind bis 30 Meter hoch. Und die Aussicht in die umliegenden Täler ist atemberaubend.
Auf der Rückfahrt eröffnet ums vom 2300 müM hohen Pass ein schöner Ausblick in Richtung Oaxaca.
Wir fahren ins Zentrum von Mitla. Anschliessend besuchen wir noch die antike Stätte, die leider geschlossen ist und die Kathedrale.
Dann fahren wir weiter nach Santa Maria del Tule, wo wir von einiger Entfernung eines der grössten Lebewesen der Erde besichtigen können. Leider können wir nicht dichter ran, weil der ganze Park abgesperrt ist. Der Baum, genannt El Tule ist etwa 1400 - 1600 Jahre alt, der Durchmesser aller Stämme beträgt etwa 14 Meter und ist somit der dickste Baum der Erde.
Am Freitag machen wir einen ausgedehnten Stadtbummel durch die Altstadt von Oaxaca. Die Märkte haben wir ja bereits gesehen, so konzentrieren wir uns auf anderen Dinge die eine Altstadt ausmachen.
Wir laufen durch den Zócalo, dies ist ein historischer Park zwischen der Valerio Trujano und der Av. Miguel Hidalgo gleich neben der Kathedrale.
Wir laufen weiter durch die Fussgängerzone aufwärts und kommen an einem kleinen Park, Jardín Antonia Labastida, vorbei, wo schräg vis-à-vis die Kirche Sagre de Cristo steht. Weiter schlendern wir durch die Calle de Macedonio Alcalá bis wir zur Kirche Templo de St. Domingo de Guzmán kommen.
Dann treffen wir auf einen kleinen Hinterhof mit einigen Kunstateliers.
Als nächstes auf unserem Rundgang treffen wir im Llano Park und Paséo Juárez ein.Dort machen wir im Schatten eine kleine Verschnaufpause. Am anderen Ende des Parks liegt die Kirche Templo de Nuestra Señora de Guadelupe mit der Capella de Belén.
Am Schluss des Rundganges treffen wir noch auf eine Wandmalerei in der Calle de José María Pino Suárez. Schliesslich passieren wir das Teatro Macedonio Alcalá und sind schon bald wieder im Hotel.
Am Samstag fahren wir wieder zurück nach Puerto Escondido an die Südküste Mexikos. Dort erwarten uns wieder tropischere Temperaturen. Aber zuerst müssen wir wieder die Sierra Madre überqueren. Wir bereiten uns moralisch auf die 8-stündige Gebirgsfahrt vor und gehen zeitig zu Bett.
Wir buchen auch eine Wal- und Delfin-Beobachtungstour mit einem Fischerboot. Wir haben einen Wal gesehen aber dafür mehrere Delphingruppen.
Wir fahren zum einsamen Strand von Rocca Blanca mit schöner Lagune gleich hinter dem Strand. Mit Baden ist hier heute nicht allzu viel, da die Wellen heute recht hoch sind. Aber wir geniessen die Sonne und den schönen Ausblick am fast menschenleeren Strand.