10.10.2022
Heute fahren wir nach Indien. Wir sind also um 09.00 Uhr am nur 35 km entfernten Zoll in Wahga. Dies ist im Augenblick der einzige passierbare Grenzübergang von Pakistan nach Indien. Trotzdem sind wir heute praktisch die einzigen „Kunden“, die diesen Zoll durchqueren. Auf pakistanischer Seite warten wir mal etwa eine halbe Stunde bis wir ins Zollgelände einfahren dürfen. Dann Passkontrolle für die Ausreise. Die geht relativ zügig, da alles über den Computer läuft. Das ausstempeln des Carnet de passage en douane dauert dann doch etwas länger. Pro Fahrzeug werden 10 Minuten benötigt um alle Unterschriften und Stempel zu setzen und das Ganze noch in ein grosses Journalbuch einzutragen. Endlich, so gegen 13.30 Uhr durften wir durch das grosse Tor nach Indien einreisen. Auch dort, mehrere Sicherheitskontrollen, dann am Schalter für die Passkontrolle und Polio-Impfkontrolle geht es dann wieder zügig voran. Doch auch das Ausfüllen und Abstempeln der Carnets für die Fahrzeuge samt Kontrolle der Chassis- und Motornummer gehen zügig voran, so dass wir so gegen 16.00 Uhr bereits das Zollgelände verlassen können. 25 km Fahrt bis zum Stellplatz bei einem historischen Guesthouse in Amritsar schaffen wir in 30 Minuten. Dort geniessen wir ein hervorragendes Abendessen und das erste richtige, alkoholhaltige Bier seit mehr als 6 Wochen.
09.10.2022
Besuch der Altstadt von Lahore. Zuerst besuchen wir die Badshahi-Moschee, gleich nebenan das Fort oder die befestigte Stadt des Mughal des 16. Jahrhundert und das Sheesh Mahal, dann laufen wir durch die Altstadt, die heute wegen eines Feiertages nicht sonderlich belebt ist.
08.10.2022
Von Islamabad nach Lahore fahren wir völlig entspannt die 370 km auf der wenig bis sehr wenig befahrenen Autobahn. Eine wohltuende Abwechslung zu den etwa 2000 km Gebirgsstrassen der letzten 8 Tagen.
07.10.2022
Wir fahren weiter nach Islamabad. Die ersten 130 km durch die Berge in sehr zerklüftetem Gelände schaffen wir in etwa 6 stunden. Für die restlichen 150 km brauchen wir noch etwa 2 Stunden, da Autobahn.
06.10.2022
Ab Chilas fahren wir eine andere Route. Wir fahren die N-15 über den Babusar-Pass, den höchsten Pass, den wir bis jetzt auf unserer Route selbst gefahren sind. Er hat eine Höhe von 4170 müM. Dort oben ist es recht windig und frisch, mit 6 °C. Dann fahren wir noch etwa 60 km weiter und übernachten in Naran, einem Ferienort auf 2400 müM. Als wir dort ankommen haben wir das erste richtige Gewitter auf unserer Reise. Es regnet die halbe Nacht.
05.10.2022
Wir fahren dieselbe Strecke wieder zurück wie gekommen. Die Aussicht auf die grossen Berge, den Rakaboshi und den Nanga Parbat können wir aus dieser Richtung noch viel besser geniessen. Wir übernachten auf einem freien Gelände beim Polizeiposten.
04.10.2022
Heute besuchen wir im Ort das älteste Haus der Region „oberes Hunza-Tal“. Es ist circa 900 Jahre alt. Diese sich in die Landschaft einpassenden und unauffälligen Stein- oder Lehm-Häuser beherbergen im Inneren wahre Schätze. Wichtig sind auch die Vorratskammern für Kartoffeln und Getreide, denn der Winter ist hier auf über 2400 müM recht lange und hart, oftmals bis -20°C. Dann besuchen wir die Nasir-e-Khisrow Model Academy School in Ghulkin, einem Nachbarort zu unserem Stellplatz. Die Schule ist vollständig auf Spenden aus dem Ausland und von reichen Leuten in der Umgebung angewiesen. Die Lehrer arbeiten fast gratis auf Freiwilligenarbeit basierend. Die Kinder tragen uns ein paar Lieder und Tänze vor. Anschliessend laufen wir noch weiter den Berg hoch zu Karim’s House, der Heimat unseres pakistanischen Guides und werden dort von seinen Eltern und weiteren Verwandten mit einem feinen Mittagessen bewirtet. Nach dem Tee kehren wir zu unserem Stellplatz zurück und geniessen noch die Nachmittagssonne.
03.10.2022
Wir fahren mit den Jeeps zum Pasu-Gletscher und unternehmen einen kurzen Fussmarsch zum Gletscher. Dann, am Borith-See, geniessen wir ein reichhaltiges Mittagessen. Anschliessend besuchen wir noch die Pasu-Hängebrücke, die sich waghalsig über den Hunza-Fluss schwingt.
02.10.2022
Um 08.00 Uhr fahren wir los in die abgelegenste Ortschaft in Pakistan. Wir fahren nach Shimshal im gleichnamigen Tal. Hierfür müssen wir, natürlich nur mit geländegängigen Jeeps möglich, 55 km schmale Schotterstrassen durch enge, tiefe Gebirgsschluchten und abenteuerliche Hängebrücken fahren. Die Strasse wurde erst 2003 erstellt, vorher mussten die Bewohner einen 3-tägigen Fussmarsch über einen Saumpfad bis ins Hunzatal in die nächste Ortschaft absolvieren. Nach 3 ½ Stunden sind wir am Ziel, geniessen den Sonnenschein sowie ein gute Mittagessen im dortigen Restaurant. Am Nachmittag geht die Fahrt wieder zurück durch die wilde Bergwelt.
01.10.2022
Freier Tag. Wir beschäftigen uns mit Wäschewaschen und Wohnraum putzen.
30.09.2022
Um 08.00 Uhr fahren wir los um die restlichen 140 km des Karakorum Highways zu befahren. Wir fahren nicht mit den Wohnmobilen, da wir ja zum momentanen Übernachtungplatz zurückkehren müssen. Wir werden mit örtlichen Fahrern und Landcruisern befördert. Nach 3 ½ Stunden erreichen wir den Khunjerab-Pass, wo sich der höchste Strassen-Grenzübergang der Erde befindet miteiner Höhe von 4693 müM. Er markiert die Grenze China – Pakistan. Ebenfalls dort oben treffen wir auf den weltweit höchstgelegenen Bancomaten (ATM). Wir stehen dicht an der chinesischen Grenzbefestigung und geniessen die grandiose Bergwelt des westlichen Himalayas.
29.09.2022
Wir nehmen die nächste Etappe auf dem Karakorum Highway in Angriff. Die Etappe ist 230 km lang und führt nach Gulmit gleich hinter dem Attabad-Lake der durch einen Felssturz am 4. Januar 2010 entstand. Der See begrub auch die Strasse, die durch eine Umfahrungsstrasse, meist in Tunnels, ersetzt wurde. Die neue Strasse wurde von den Chinesen gebaut und 2015 eröffnet. Wir stehen auf einer Höhe von 2450 müM. Die heutige Fahrt führt uns am Nanga Parbat, dessen Südwand mit 4500 m Höhe, die höchste Gebirgswand der Erde ist, und am Rakaboshi mit 7788 müM vorbei. Die Bergriesen mit ihren schneebedeckten Gipfeln sind schon eindrückliche Erlebnisse.
28.09.2022
Wir folgen dem Karakorum Highway weiter dem Flusslauf des Indus durch schroffe Gebirgsabschnitte und zahlreiche Baustellen, die wohl Projekte für Wasserkraft und Strassenbau entwickeln. Alles mit chinesischem Geld und KnowHow. Nach 230 km erreichen wir den Stellplatz etwa 30 km nach Chilas. Wir befinden uns jetzt im Westhimalaya Wir stehen genau unterhalb des Nanga Parbat, auch als Diamir bekannt. Er hat eine Höhe von 8125 müM und ist damit der neunthöchste Berg der Erde. Durch die Kontinentalplattenverschiebung, bei der die indische Platte auf die eurasische Platte auffährt, wächst der Nanga Parbat jährlich um etwa 7 cm und ist somit der am schnellsten wachsende Berg der Welt. Er gilt bei den Alpinisten auch als einer der am schwierigsten zu besteigenden Berge der Erde.
27.09.2022
Wir fahren in Richtung Karakorum Highway. Zuerst benutzen wir die Autobahnen M-1 und M-15 in Richtung Norden. Die Strasse führt uns an Abbottabad vorbei, wo Osama bin Laden 2011 durch eine amerikanische Spezialeinheit aufgespürt wurde. Auf dem letzten Teil der Strecke bis Besham, wo wir an einem Hotel stehen, führt uns die Strasse dem Indus-Fluss entlang.
26.09.2022
In Islamabad besichtigen wir die Moschee, eine der grössten in der Islamischen Welt. Hinein in die Moschee durfte niemand, auch die Einheimischen nicht, da das Personal mit der Reinigung sonst überfordert wäre. Die Moschee wurde in den 70-er- und 80-er-Jahren während 10 Jahren erbaut. Bezahlt wurde sie vom damaligen König Faisal von Saudi Arabien. Anschliessend fuhren wir zum Pakistan Monument, von dem wir eine gute Aussicht auf die künstlich angelegte Stadt haben. Die Mittagspause verbrachten wir in einem Restaurant bei einem guten Pakistanischen Essen. Der obligate Supermarktbesuche fand schliesslich auf der Rückfahrt an den Stellplatz statt.
25.09.2022
Die heutige Etappe misst etwa 500 km, was eigentlich kein Problem darstellt, wäre da nicht eine Brückensperrung für 36 Stunden angekündigt. Die Brücke befindet sich etwa 150 km von hier und findet ab 07.00 Uhr statt. Was heisst das für uns? Ja, richtig, wir müssen um 04.00 Uhr losfahren um rechtzeitig die Brücke passieren zu können. Alternativrouten gibt es nicht, oder sie führen durch für uns gesperrte Gebiete. Etliche Kontrollstopps halten uns über Gebühr auf, aber unterwegs erfahren wir, auch wenn wir erst um 08.00 Uhr dort sind, die Brücke bleibt auf jeden Fall offen bis wir durch sind. Uns so war es auch. Wir hatten die Brücke passiert, die Baumaschinen standen bereit, und als wir drüber waren wurde gesperrt und mit dem Ersatz der Hilfsbrücke begonnen. Geschafft! Auf den letzten 320 km bis Islamabad konnten wir eine neue, sehr wenig befahrene Autobahn benutzen. So kamen wir zügig dort an. Heute Früh haben wir das gefährdete Gebiet von Balochistan verlassen, also fällt jetzt auch das Konvoifahren unter Polizeischutz weg. Wir können uns nun frei bewegen.
24.09.2022
Wir starten um 09.00 Uhr und fahren rund 300 km bis nach Zhob. Die Strecke ist gut ausgebaut und wir schaffen Sie in gut 5 Stunden. Den restlichen Nachmittag haben wir frei. Wir können uns auf dem rund 100 x 100 m umfassenden Polizeigelände frei bewegen. Raus dürfen wir aus Sicherheitsgründen leider nicht.
23.09.2022
Heute fahren wir um 06.00 Uhr los. Das heisst wir müssen früh aus den Federn. Die heutige Etappe misst etwa 600 km. Wir fahren über Quetta, weiter auf der N-25 und N-50 Richtung Zhob etwas ausserhalb von Muslimbagh (Hindubagh) auf ca. 1800 müM finden wir um 21.30 Uhr nach langem hin und her mit der Polizei einen guten Stellplatz. Der von der Regierung zugeteilte Platz war für unsere Fahrzeuge schlicht und ergreifend nicht erreichbar. Nachts fahren in Pakistan ist eine wahre Herausforderung, viele Autos fahren ohne Licht oder nur mit Standlicht, nicht zu reden von den Mopeds. Und wenn sie Licht haben blendet das Ganze grauenhaft. Glücklicherweise sind wir alle ohne Schaden angekommen.
22.09.2022
Wir fahren also um 09.00 Uhr nochmals zum Zoll um unsere Fahrzeugpässe stempeln und unterschreiben zu lassen. Kurz nach 11.00 Uhr ist alles erledigt und wir fahren los in Richtung Quetta. Heute ist fahren im Konvoi angesagt, da wir von der Polizei begleitet werden. Die Gegend ist eigentlich nicht Einflussgebiet der Zentralregierung Pakistans, sondern Stammesgebiet, in dem die Stammesfürsten das Sagen haben. Einen Vorteil hat das Konvoifahren heute, wir gewöhnen uns langsam an den ab hier geltenden Linksverkehr. Die örtliche Polizei fährt wohl immer auf der richtigen Seite. Nach etwa 300 km Fahrt durch die beinahe menschenleere Wüste, erreichen wir die Stadt Dalbandin. Wir stellen unsere Fahrzeuge auf dem uns zugewiesenen Platz ab und werden auch hier von der Polizei bewacht.